Airbus A321 von Tap in Retro-Bemalung: Die Fluglinie kommt nicht zur Ruhe.

Wegen Abfindungs-SkandalKnall bei Tap: Regierung feuert Chefin und Präsident

Ein Skandal um eine Abfindung für eine Managerin kostet der Chefin und dem Aufsichtsratspräsidenten der portugiesischen Nationalairline das Amt. Die Regierung hat Christine Ourmières-Widener und Manuel Beja bei Tap fristlos entlassen.

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Carsten Spohr machte vergangene Woche keinen Hehl daraus. «Wir schauen uns alles an, was auf den Markt kommt», sagte der Lufthansa-Group-Chef bei der Präsentation der Jahresergebnisse. Man wolle schließlich die Konsolidierung in Europa vorantreiben. Und er ergänzte: Neben ITA Airways, wo die Verhandlungen «sehr positiv» verliefen, sei Tap eines der aktuell attraktivsten Objekte.

Die portugiesische Regierung hatte vergangenen Herbst erklärt, dass sie die Nationalairline wieder privatisieren will. Sie hatte nach dem erzwungenen Ausstieg von Jetblue- und Azul-Gründer David Neeleman wieder die Kontrolle übernommen und besitzt inzwischen zusammen mit den Angestellten rund 97 Prozent der Aktien. Doch sie wünscht sich einen Partner. Neben Lufthansa ist Air France-KLM eine vielversprechende Kandidatin.

«Für das gute Funktionieren von Tap notwendig»

Doch zuerst muss die Regierung ein anderes Problem lösen. Am Montag (6. März) hat sie Knall auf Fall die oberste Führung abgesetzt. Vorstandsvorsitzende Christine Ourmières-Widener und Aufsichtsratspräsident Manuel Beja wurden «aus triftigem Grund» fristlos entlassen. Sie hatten ihre Ämter erst vor eineinhalb Jahren angetreten. Der Rest des Vorstandes und des Aufsichtsrates bleibe im Amt, heißt es aus Lissabon.

«Die Regierung trifft die Entscheidungen, die sie für das gute Funktionieren von Tap und für einen Wandel für notwendig hält», begründet Finanzminister Fernando Medina. Tap habe «unter dieser Episode gelitten - und das war nicht nur eine Frage der Legalität», erklärte der Minister weiter. Mit dieser Episode meinte er den Skandal um eine ehemalige Managerin der Fluggesellschaft.

Rechnungshof kritisiert Zahlung

Alexandra Reis war im Herbst 2017 bei Tap eingestiegen und stieg im Herbst 2021 in den Vorstand auf, wo sie das Ressort  Finanzen, Personal und Digitalisierung leitete. Im Februar 2022 verließ sie das Unternehmen bereits wieder - offenbar wegen unüberwindbarer Differenzen mit Ourmières-Widener. Sie erhielt eine Abfindung von 500.000 Euro, weil ihr Vertrag noch zwei Jahre weitergelaufen wäre.

Das blieb aber nach außen verborgen. Angesichts der Tatsache, dass Tap in der Krise Milliarden vom Staat erhalten und Stellen abgebaut hatte, sorgte der goldene Handschlag aber für umso mehr Aufruhr, als er doch auskam. In den vergangenen Monaten hat sich deshalb sogar der Rechnungshof mit der Sache befasst. Er kam zum Schluss, dass die von Tap gezahlte Entschädigung nicht korrekt war und zurückgezahlt werden muss.

Neuen temporären Chef ernannt

Ourmières-Widener zeigte sich entrüstet über die Entlassung. Sie wirft dem Rechnungshof «diskriminierendes Verhalten» vor. Sie sei verblüfft, weil sie «leider die einzige Person war, die direkt in diesen Prozess involviert war» und nicht persönlich angehört worden sei. Sie drohte mit rechtlichen Konsequenzen. Auch Tap reagierte. Die Fluggesellschaft verteidigte die Entlassenen und versichert, dass beide während des gesamten Prozesses in «gutem Glauben» gehandelt hätten.

Als neuen, temporären Chef und neuen Aufsichtsratspräsidenten hat die Regierung Luís Manuel Silva Rodrigues ernannt. Er ist derzeit Chef von Azores-Airlines-Mutter Sata Holding. Er wird die beiden Ämter solange übernehmen, bis sie definitiv besetzt werden.

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