Guerillaaktion von Superjet International 2011 bei der Paris Air Show: Dennoch verkaufte sich der russische Flieger im Ausland kaum.

Guerillaaktion von Superjet International 2011 bei der Paris Air Show: Dennoch verkaufte sich der russische Flieger im Ausland kaum.

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Plan mit Haken

Iran will Superjets in Russland leasen

Mindestens zwei Drittel der Flugzeuge iranischer Fluggesellschaften stehen am Boden herum. Deshalb will der Iran sich nun Flieger in Russland beschaffen.

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Der Iran ist zwar erfinderisch. Trotz Sanktionen gelingt es dem Land, den Flugverkehr im Lande aufrecht zu halten. Doch das klappt nur bis zu einem gewissen Grade. Der Verband der nationalen Fluggesellschaften bestätigte vergangenes Jahr, dass 50 Prozent der 333 Passagierflugzeuge des Landes wegen eines Mangels an Teilen – insbesondere an Triebwerken – am Boden bleiben müssen.

Inzwischen werden in der iranischen Presse neue Zahlen herumgereicht. Und sie nennen niedrigere Werte zu den einsatzbereiten Fliegern. Zwischen zwei Drittel und drei Viertel der Flugzeuge iranischer Fluggesellschaften stehen demnach am Boden herum.

Fluggesellschaften ohne Flugzeuge

Einige Fluggesellschaften hätten kein einziges aktives Flugzeug mehr, erklärte vergangenen November Mohammadreza Rezaiekochi, Vorsitzender der Kommission für Zivilluftfahrt des iranischen Parlaments der Nachrichtenagentur Ilna. Und die Flugzeuge, die unterwegs seien, absolvierten selten mehr als zwei Flüge pro Tag.

«Derzeit ist die Luftflotte unseres Landes in keinem guten Zustand und kann den bestehenden Bedarf nicht decken», so Rezaiekochi. Auch die über Umwege in den Iran geschmuggelten Flugzeuge wie kürzlich zwei Airbus A340, die früher einmal für Austrian Airlines flogen, helfen nur wenig. Das Durchschnittsalter der Flotte bleibt bei über 20 Jahren.

Ticktepreise steigen in die Höhe

Die Nachfrage nach Flügen übersteigt deshalb das Angebot um ein Vielfaches. Folge davon ist, dass die Preise für Flugtickets im Iran in die Höhe geschnellt sind. Und das sorgt in der Bevölkerung für Unruhe.

Deshalb will der Iran sich nun anders helfen und Flugzeuge leasen - in Russland. Dies erzählte Harmatullah Rafiei, Präsident des Verbandes der iranischen Reiseveranstalter, der reformistischen Zeitung Sharg. Man sei kürzlich nach Moskau gereist und habe eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Es fehlt an Personal für russische Flugzeuge

In einem ersten Schritt gehe es um drei Flieger. Die geleasten Flugzeuge würden hauptsächlich auf Strecken nach Russland eingesetzt, so Rafiei. «Jetzt warten wir auf eine Antwort über den Preis und die Qualität der Flugzeuge», so der Verbandspräsident.

Es gehe um Jets mit 100 Sitzplätzen. Das bedeutet, dass es um Superjet 100 geht. Doch im Iran gibt es Kritik am Deal. Russland verlange zu viel für die Flugzeuge, so ein Vorwurf. Zudem gebe es im eigenen Lande kein fachkundiges Flugpersonal für russische Flugzeuge und die Dokumentationen gebe es oft nur auf Russisch. Man müsse also auch Cockpitpersonal aus Russland anstellen.

Hoffnung auf Superjet New

Daneben hofft der Iran auch weiterhin, einen Deal aus dem Jahr 2018 umsetzen zu können. Iran Aseman und Iran Airtour unterzeichneten damals Vorverträge für je 20 Superjet 100. Doch das Finanzministerium der USA unterband dies, da auch der russische Flieger mehr als zehn Prozent Teile aus amerikanischer Produktion besitzt und Sanktionen gegen den Iran bestehen.

Aktuell arbeitet das russischen Flugzeugbaukonsortium UAC an einer neuen Superjet-Version, die ausländische durch russische Teile ersetzt. Superjet New heißt sie. Der Iran hofft nun, dass seine Airlines die neue Variante des Fliegers erhalten, wie Irans Botschafter in Moskau kürzlich gegenüber dem Portal Sputnik erklärte.

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