Ein Superjet 100 von Gazpromavia: Die Airline betreibt insgesamt zwölf Flugzeuge.

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Mangelhafte Wartung

Gazpromavia darf nach Absturz nicht mehr mit Superjet fliegen

Nach dem Absturz des Gazpromavia-Superjet nehmen russische Behörden den Wartungsstandort unter die Lupe. Die Mängel sind groß.

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Es ist der jüngste Absturz in der russischen Luftfahrtgeschichte. Am 12. Juli verunglückte ein Superjet 100 südöstlich von Moskau in einem Waldgebiet, nur acht Minuten nach dem Start. Alle drei Personen an Bord verloren ihr Leben. Das zehn Jahre alte Flugzeug mit der Kennung RA-89049 gehörte der Gazprom-Airline Gazpromavia und sollte von der Werft in Lukhovitsy nach Moskau-Vnukovo überstellt werden.

Nachdem zunächst spekuliert wurde, dass möglicherweise Vogelschlag für den Absturz verantwortlich gewesen sein könnte, mehrten sich schnell die Stimmen, die eine fehlerhafte Wartung für die Tragödie verantwortlich machten. Vier Tage nach dem Absturz informierte der Hersteller Yakovlev in einem Rundschreiben, dass bei der Wartung zwingend auf die korrekte Installation der Anstellwinkelsensoren geachtet werden müsse.

Wartungsstandort rückt in den Fokus

Damit rückte der Wartungsbetrieb in Lukhovitsy in den Fokus. Das Werk ist eine Zweigstelle des Flugzeugbaukonsortiums UAC. Neben der russischen Luftfahrtbehörde Rosaviatsiya haben auch die Strafverfolgungs- und Inspektionsbehörden den Standort genau unter die Lupe genommen und Erstaunliches entdeckt.

So werden am Standort erst seit diesem Jahr Superjets gewartet. Das Werk hat eine Ausschreibung zur Wartung der Gazpromavia-Flotte gewonnen. Soweit, so normal. Nicht normal ist, dass die Behörden bei der stichprobenartigen Überprüfung systematische Verstöße gegen die geltenden Regeln bei Wartungsarbeiten am Superjet 100 festgestellt haben, schreibt das Portal Aviatorshina.

Mängel an zweitem Superjet

Außerdem wurde die Aufgabe des Qualitätskontrollspezialisten zur Überwachung von Wartungsarbeiten an einen Mitarbeiter übertragen, der die Qualifizierungskommission nicht bestanden hatte. Die Behörden haben den Superjet von Gazpromavia mit der Kennung RA-89029, der vom 20. März bis 6. Mai in Lukhovitsy zur Wartung war, untersucht.

Dabei sind schwere Mängel festgestellt worden. Messungen an den Rudern und Querrudern wurden nicht vollständig durchgeführt und nicht richtig im Technischen Betriebshandbuch (RTE) dokumentiert. Auch die Verschleißprüfung der Querruder-Anlenkungen wurde nicht korrekt gemacht. Bei der Kontrolle des Hauptfahrwerks wurde eine Schraube gemessen, die unter der zulässigen Toleranz lag. Trotzdem wurde das Flugzeug freigegeben.

Gazpromavia soll betroffenen Superjet stillegen

Wegen der festgestellten Verstöße forderte die staatliche Luftfahrtaufsichtsbehörde den Chef von Gazpromavia, Andrei Ovcharenko, auf, den Betrieb des Flugzeugs bis zur Behebung der Mängel einzustellen. Laut dem Luftfahrtdatenportal CH Aviation betreibt Gazpromavia zwölf Flugzeuge: zwei Boeing 737-700, eine Boeing 737 BBJ sowie neun Superjet 100.

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