Flugplatz Mannheim: Mannheim City Air bedient in diesem Sommer drei Ziele.

Neue deutsche Fluglinie Das sind die Pläne von Mannheim City Air

Die neue Fluglinie des Flughafens Mannheim steht in den Startlöchern. In der ersten Saison setzt Mannheim City Air auf bewährte Strecken. Sie prüft aber auch die Einführung einer Städteverbindung, wie Chef Axel Reißmann verrät.

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Mit Beginn des neuen Jahres steht auch eine neue deutsche Fluggesellschaft in den Startlöchern: Mannheim City Air. Sie tritt die Nachfolge von Rhein-Neckar Air an, die Ende Oktober Insolvenz anmelden musste. Offiziell gegründet wurde die Nachfolgerin Anfang Dezember 2024. «Die Feiertage rund um Weihnachten und den Jahreswechsel haben den Aufbau naturgemäß etwas verzögert», sagt Chef Axel Reißmann. Noch nicht einmal ein Logo hat die neue Fluglinie.

Seit dem 14. Januar 2025 sei das Unternehmen aber offiziell im Handelsregister eingetragen, so der ehemalige Geschäftsführer von Rhein-Neckar Air und künftige Chef von Mannheim City Air. Man treibe jetzt «die weiteren Schritte mit voller Geschwindigkeit voran».

Auch Mannheim City Air wird von lokalen Unternehmen unterstützt

Mannheim City Air hat dazu Teile der Vermögensgegenstände von Rhein-Neckar Air übernommen. Dabei gehe es um Dinge wie Check-in-Einrichtungen und Büroausstattung. Dies ermögliche einen effizienteren Start, so Reißmann im Gespräch mit aeroTELEGRAPH. Der Insolvenzverwalter hatte sich kürzlich zuversichtlich gezeigt, dass das Geschäftsmodell von Mannheim City Air tragfähig sei und die Fluggesellschaft nicht erneut in wenigen Jahren einen Insolvenzantrag stellen müsse. Und deshalb stimmte er dem Übertrag zu.

Wer konkret hinter Mannheim City Air steht, verrät Reißmann, der auch schon für die Regionalfluggesellschaften Lübeck Air und Skywork tätig war, nicht. Nur so viel: «Hinter dem Unternehmen stehen engagierte lokale Unternehmer, die sich dafür einsetzen, dass Mannheim weiterhin über attraktive Flugverbindungen verfügt». Damit unterscheidet sich die neue Airline nicht von der alten.

Start mit altbewährten Freizeitzielen

Reißmann setzt mit Mannheim City Air denn auch bewusst auf altbewährte Ziele. «Für das erste Jahr von Mannheim City Air haben wir bewusst Strecken gewählt, die bereits zuvor von Mannheim aus bedient wurden. Unser Ziel ist es, auf Bewährtem aufzubauen und unseren Passagieren Kontinuität zu bieten». Daher bleibt es auch im Sommer 2025 bei den Destinationen Sylt, Heringsdorf und Elba.

Sylt habe sich seit 2016 als feste Größe etabliert, und in der Verbindung nach Elba sehe er großes Potenzial für einen attraktiven Nischenmarkt, so Reißmann. Der Vorteil von Heringsdorf liege darin, dass die Flüge – anders als bei Rhein-Neckar Air – samstags angeboten werden, dem klassischen An- und Abreisetag.

Hamburg-Flüge werden geprüft

Das erste Ziel wird ab dem 19. April Sylt, das zuerst zwei Mal und ab dem 30. April drei Mal wöchentlich bedient wird. Die Flüge nach Elba starten am 8. Mai und werden bis zum 5. Oktober mit zwei wöchentlichen Verbindungen angeboten, wobei im Hochsommer zwischen dem 10. Juli und 21. August nur eine pro Woche gibt. Heringsdorf wird vom 19. Mai bis 4. Oktober jeweils samstags bedient.

Damit setzt Mannheim City Air in der ersten Saison bewusst auf Freizeitziele. Laut dem künftigen Geschäftsführer muss es dabei nicht bleiben. So prüfe man derzeit die Möglichkeit einer Verbindung nach Hamburg. In den kommenden Monaten wolle man dazu umfassende Analysen durchführen, um die wirtschaftliche und operative Machbarkeit der Strecke zu bewerten.

Vorerst keine Flüge im Winter

«Eine Entscheidung zur Aufnahme der Verbindung treffen wir erst, wenn alle Faktoren für einen nachhaltigen Betrieb sprechen», so der Chef. Rhein-Neckar ist mit Städteverbindungen nach Berlin und Hamburg gestartet. «Unser Ziel ist es, eine langfristig stabile und nachhaltige Regionalfluggesellschaft aufzubauen. Verbindungen, die nicht in unser Konzept passen, wie beispielsweise Flüge von Erfurt nach Berlin auf eigenes Risiko, wird es bei uns nicht geben», verspricht Reißmann.

In der ersten Saison wird nur im Sommer geflogen. Aktuell sind keine Flüge für die Wintersaison vorgesehen. «Perspektivisch könnte sich dies jedoch mit einer möglichen Aufnahme der Verbindung nach Hamburg ändern», sagt der Chef.

Private Wings will Dornier Do 328 in Mannheim stationieren

Mannheim City ist eine virtuelle Airline, das heißt, sie besitzt kein eigenes Luftverkehrsbetreiberzeugnis (Englisch: AOC) und damit keine eigenen Flugzeuge. Geflogen wird mit einer Dornier Do 328 von Private Wings. Eine Sprecherin der Airline teilte gegenüber aeroTELEGRAPH mit: «Wir gehen von einem langfristigen Engagement mit dem Ziel, eine Maschine in Mannheim zu stationieren, aus».

Der 7. Januar markierte einen Meilenstein für das junge Unternehmen: An diesem Tag startete der Ticketverkauf für die Sommersaison. Aktuell können Kundinnen und Kunden ihre Buchungen allerdings nur telefonisch vornehmen. «Wir arbeiten intensiv daran, unseren Gästen schon bald eine komfortable Online-Buchungsmöglichkeit anzubieten», verspricht Reißmann. Zum Start werde Paypal als Zahlungsmethode verfügbar sein, gefolgt von der schrittweisen Einführung weiterer Bezahloptionen.

Start mit drei unterschiedlichen Tarifen

Bisher waren auf der Website auch noch keine Preise zu sehen. «Unsere Flüge nach Elba starten ab 299 Euro pro Strecke, während Verbindungen nach Heringsdorf bereits ab 239 Euro verfügbar sind. Preislich liegt Sylt im mittleren Bereich dieser Spanne», so der Chef.

Mannheim City bietet mit Pure, Classic und Luxe drei unterschiedliche Tarife an. In allen sind sechs Kilogramm Handgepäck, ein 15 Kilogramm schweres Aufgabegepäckstück sowie kostenlose Getränke an Bord inklusive. Im Pure-Tarif ist die Sitzplatzreservierung kostenpflichtig und Umbuchungen, Stornierungen und Namensänderungen sind nicht möglich. Im Luxe-Tarif ist ein Loungezugang dabei und einzig bei einer Stornierung fallen Extrakosten an.

Viel positives Feedback

Reißmann berichtet, dass der Ticketverkauf seit seinem Start  auf großen Zuspruch gestoßen sei. Viele Anrufende hätten ihre Erleichterung darüber geäußert, dass Flüge ab Mannheim weiterhin verfügbar seien. «Einige Kunden hatten ihre Unterkünfte für 2024 bereits gebucht und warteten nur noch auf die Freigabe der Flüge», erklärt er. Diese positive Resonanz bestärke und motiviere das Team zusätzlich beim Aufbau von Mannheim City Air.

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