Seit gut zwei Monaten ist die neue Fluglinie des Flughafens Mannheim in der Luft. Das Management ist mit den Buchungszahlen zufrieden. Schon 2026 will es mit Mannheim City Air in die schwarzen Zahlen fliegen.
«Wir sind zufrieden», sagt Axel Reißmann. Der Chef von Mannheim City Air weist daraufhin, dass man ein sehr junges Unternehmen sei und erst im Januar mit dem Verkauf habe starten können. Das sei reichlich spät gewesen. Normalerweise arbeite man mit fast einem Jahr Vorlauf.
Die virtuelle Fluglinie des Flughafens Mannheim musste kurzfristig gegründet werden, nachdem ihre Vorgängerin Rhein-Neckar Air Insolvenz anmelden musste. Seit gut zwei Monaten ist Mannheim City Air in der Luft. «Die Auslastungszahlen liegen auf dem Niveau von Rhein-Neckar Air» sagt Reißmann. Das sei ein schöner Erfolg.
Am besten laufen die Flüge nach Sylt. «Das ist unsere Rückgrat-Strecke», so der Manager. Auf die norddeutsche Insel fliegt seine Fluglinie drei Mal pro Woche. Die Flüge werden von Private Wings mit einer Dornier Do 328 mit 32 Plätzen durchgeführt.
Daneben steuert die neue Mannheimer Fluglinie ein Mal wöchentlich Usedom an. «Die meisten Passagiere stammen aus einem Umkreis von rund 50 Kilometer um Mannheim» erzählt Reißmann. Das Einzugsgebiet reiche im Norden bis nach Darmstadt und im Süden bis nach Karlsruhe.
Das sei bei der dritten Strecke völlig anders. Denn da hat Mannheim City Air ein Alleinstellungsmerkmal. Sie fliegt Elba zwei Mal pro Woche an. Sonst gibt es nur noch Flüge ab Friedrichshafen sowie ab Florenz und Pisa auf die italienische Urlaubsinsel. «Wir hatten da auch schon Gäste, die aus Berlin angereist sind und sogar welche aus Prag», erzählt Reißmann.
Im ersten Betriebsjahr rechnet die neue deutsche Fluggesellschaft - sie wird getragen von «engagierten lokalen Unternehmern» - mit rund 4000 Reisenden. Kommendes Jahr sollen es dann nochmal mehr sein. «Wir sind dann auch mindestens zwei Monate früher am Markt», sagt Reißmann. Ein Problem will er mit seinem Team bis dahin lösen. Aktuell sind bei Buchungen noch keine Zahlungen mit Kreditkarten möglich. «Wir sind für Zahlungsabwickler einfach eine Nummer zu klein und daher oftmals wenig interessant», erklärt der Airline-Chef. Im Juli soll jedoch eine Lösung stehen. Das vereinfacht den Verkauf zusätzlich.
Mannheim City Air bietet mit Pure, Classic und Luxe drei Tarife an. In allen sind sechs Kilogramm Handgepäck, ein 15 Kilogramm Aufgabegepäckstück sowie kostenlose Getränke an Bord inklusive. Im Pure-Tarif ist die Sitzplatzreservierung kostenpflichtig und Umbuchungen, Stornierungen und Namensänderungen sind nicht möglich. Im Luxe-Tarif ist ein Loungezugang dabei und einzig bei einer Stornierung fallen Extrakosten an. Die Ticketpreise liegen zwischen 249 und 549 Euro pro Strecke
Für den Betrieb von Mannheim City Air hat Private Wings den Sommer über eine Dornier Do 328 fest in Mannheim stationiert. Und im Winter? Da fliegt die virtuelle Airline nicht. «Ein Winterprogramm ist aktuell nicht vorgesehen. Die Möglichkeit prüfen wir jedoch für die kommenden Jahre» sagt Reißmann. Ein Ziel aber ist schon jetzt klar. 2026 will Mannheim City Air die Gewinnschwelle überschreiten.
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