Letzte Aktualisierung: um 22:47 Uhr

Flotte quasi halbiert

Wow Air will ihre Airbus A330 nicht mehr

Die isländische Billigairline schrumpft sich gesund. Wow Air verkleinert die Flotte radikal und gibt alle ihre Langstreckenflieger an die Leasingfirmen zurück.

Ende November überstürzten sich die Ereignisse. Zuerst blies Icelandair die angekündigte Übernahme der kriselnde Lokalrivalin Wow Air ab. Schon einen Tag später gab die Fluggesellschaft mit den lila Fliegern bekannt, in Indigo Partners einen anderen Retter gefunden zu haben. Nachdem die Absichtserklärung vor zwei Wochen unterzeichnet wurde, verhandeln die beiden Partner jetzt über die Details ihres Vertrages. Die Gespräche verliefen gut, so Wow Air dieser Tage.

In den Verhandlungen mit Indigo Partners – Großaktionär von Frontier Airlines (USA), Volaris (Mexiko), Wizz Air (Ungarn) und Jetsmart (Chile) – wurde die Zukunft von Wow Air offensichtlich schon sehr konkret besprochen. Denn am Donnerstag (13. Dezember) gab die isländische Billigairline bekannt, sich neu aufzustellen. Sie geht zurück zu ihren Wurzeln als Billigairline, die Island mit kleineren Flugzeugen  mit den USA und Europa verbindet. «Das ist der härteste Tag in unserer Geschichte», kommentiert Gründer Skuli Mogensen. Der Schritt sei aber unabdingbar, um langgfristig zu überleben.

Kleinere Flotte, kleinere Belegschaft

Im Rahmen der Strategieänderung wird die Flotte radikal verkleinert. Statt 20 Flugzeuge wird Wow Air künftig nur noch elf betreiben. Je zwei A320 und A330 hat die Fluglinie bereits an die Leasinggeber zurückgegeben. Vier weitere A321 und ein A330 werden in den kommenden Wochen folgen. Auch die geplante Übernahme von vier A330 Neo wird hinfällig.

Danach besitzt sie keine Langstreckenflieger mehr. Die Flüge nach Los Angeles und die eben erst gestarteten nach Delhi werden daher im Januar eingestellt. Der künftige Flugzeugpark besteht aus zehn A321 und einen A320. Mit der Flottenreduktion geht ein Personalabbau einher. 111 Festangestellte hat Wow Air entlassen. Weiteren rund 250 Zeitarbeitern wurde ebenfalls gekündigt. Die Belegschaft besteht neu noch aus rund 1000 Frauen und Männern.