Airbus A319 von Niceair: Die Airline war neun Monate in der Luft.

NiceairDeutscher Luftfahrtunternehmer erweckt isländische Airline wieder zum Leben

In Island kommt es zum Comeback einer Airline, die beim ersten Versuch nach wenigen Monaten am Ende war. Der deutsche Unternehmer Martin Michael lässt Niceair wieder abheben. Es ist nicht die erste Airline, die er wiederauferstehen lässt.

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Island ist bei Reisenden beliebt. Im vergangenen Jahr besuchten rund 2,3 Millionen ausländische Gäste die Vulkaninsel im Nordatlantik. Diese erreichte damit wieder das Niveau von vor der Pandemie. Einfallstor für Island ist der Flughafen Keflavík, über den 99 Prozent aller internationalen Besuchenden ins Land kommen.

Im Norden der Insel existiert ein zweiter, deutlich weniger bekannter internationaler Flughafen: Akureyri. Er ist das Tor zu den nördlichen Regionen Islands. Sie sind bei internationalen Reisenden besonders beliebt – sei es zur Erkundung der Mývatn-Region, zum Walbeobachten oder für Ausflüge in die isländischen Hochlandlandschaften.

Flughafen Akureyri hat nur wenige Flüge aus dem Ausland

Im Jahr vergangenen Jahr, pünktlich zum 70. Jubiläum, wurde der Airport modernisiert. Das Vorfeld bietet nun Platz für 14 statt bisher fünf Flugzeuge. Ein neues Terminal hat die Kapazität auf bis zu eine halbe Million Passagiere pro Jahr erhöht. 2024 nutzten rund 200.000 Reisende den Flughafen, davon etwa 32.000 aus dem Ausland.

Easyjet fliegt regelmäßig nach London und Manchester. Edelweiss steuert den Flughafen Akureyri im Sommer an. Nun darf sich das Flughafenmanagement bald auf weitere internationale Verbindungen freuen: Die Fluggesellschaft Niceair hat ihr Comeback angekündigt.

Niceair war nur wenige Monate in der Luft

Niceair startete im Juni 2022. Der Name Nice steht für Northern Iceland, also den Norden Islands. Diese Nische wollte die Airline besetzen: Reisende direkt in den Norden der Insel zu fliegen, ohne Umstieg in Keflavík. Die Airline begann als virtuelle Fluggesellschaft, das heißt, sie besaß keine eigenen Flugzeuge, sondern nutzte für ihre Flüge einen Airbus A319 von Hi Fly.

Geplant war Akureyri mit Manchester und London zu verbinden. Nach Zahlungsschwierigkeiten zog Hifly das Flugzeug jedoch zurück, und Niceair musste bereits im April 2023, nach weniger als einem Jahr, Insolvenz anmelden. Der damalige Chef und Gründer Þorvaldur Lúðvík Sigurjónsson spricht heute noch in isländischen Medien davon, dass er von Hi Fly damals verraten worden sei.

Neue Niceair wird im Februar starten

Chef der Neugründung wird der deutsche Unternehmer Martin Michael, der bereits für die erste Niceair als Marketingvertreter und Chef der Region Deutschland, Schweiz und Österreich tätig war. Im Gespräch mit aeroTELEGRAPH bestätigt er, dass er die Airline wieder aufleben lassen wird - ab kommendem Jahr. Wenn es nach seinem Zeitplan gegangen wäre, hätte das schon deutlich früher geschehen sollen.

Zu den Details wie die neue Niceair aussehen wird, verweist er auf eine Pressekonferenz, die am 16. Dezember in Akureyri stattfinden wird. Dann werden auch erste Ziele bekanntgegeben. Nur so viel: Flüge Richtung USA sind nicht geplant.

Martin Michael steht auch hinter Comeback von Flydba

Es gehe darum Akureyri mit Europa zu verbinden. Laut dem isländischen Rundfunk RÚV steht zumindest der Zeitpunkt für die ersten Flüge fest: Niceair ab dem 19. Februar wieder Flüge aufnehmen.

Martin Michael hat Erfahrung mit Comebacks von Airlines: Ende 2024 kündigte er an, Flydba zum Januar 2025 wiederzubeleben. Flydba ist eine virtuelle Fluggesellschaft und nutzt eine Diamond Aircraft DA-62 von Franconia Air Service für regelmäßige Verbindungen von Stuttgart nach Münster. Ein weiteres Standbein sind Fanflüge zu Champions-League-Spielen deutscher Vereine.

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