Airbus A321 von Wow Air: Wird nicht mehr für den Billigflieger abheben.
Grounding in Island

Wow Air stellt den Betrieb ein

Der isländische Billigflieger ist am Ende. Obwohl Wow Air vor zwei Tagen eine Einigung mit ihren Gläubigern verkündet hatte, gibt sie auf.

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Am frühen Donnerstagmorgen (28. März) bekamen die Passagiere von Wow Air eine beunruhigende Nachricht: Man befinde sich in der Endphase der Kapitalbeschaffung mit einer Gruppe von Investoren und «alle Flüge wurden verschoben, bis die Dokumentation mit allen Beteiligten abgeschlossen ist», schrieb der isländische Billigflieger auf seiner Webseite sowie in SMS und Mails an Reisende. Weitere Informationen würden bald folgen.

Noch vor 9 Uhr in Island bestätigte die Airline dann die schlimmsten Befürchtungen: «Wow Air hat den Betrieb eingestellt», heißt es auf der Webseite. «Alle Wow-Air-Flüge wurden annulliert.» Passagieren rate man, bei anderen Fluglinien nach verfügbaren Flügen zu schauen. «Einige Airlines könnten unter Berücksichtigung der Umstände ermäßigte Tarife anbieten», so Wow Air. Man werde auf solche Möglichkeiten hinweisen, sobald es sie gebe.

Leasingfirma besiegelte Schicksal

Während Wow Air in der Nacht noch mit Investoren verhandelte, entschied offenbar der wichtigste Leasingpartner gegen die Fluggesellschaft. Wie die Zeitung Fréttablaðsins schreibt, habe es die Airline verpasst, bis Mitternacht 300 Millionen Isländische Kronen oder rund 2,2 Millionen Euro an Air Lease Corporation und damit ihren größten Leasinggeber zu zahlen. Der habe daraufhin sieben Flugzeuge nicht mehr abheben zu lassen.

Noch am Dienstag (26. März) hatte die finanziell angeschlagene Wow Air eine Einigung mit ihren Gläubigern verkündet. Zuvor waren zwei Mal Gespräche über einen Einstieg von Icelandair und ein Mal vom US-Billigairline-Riesen Indigo Partners gescheitert.

«Ich werde mir nie verzeihen können»

Wow-Air-Gründer und -Chef Skúli Mogensen schrieb nun an die Angestellten der Airline, man habe es nicht geschafft, die Finanzierung rechtzeitig zu sichern. «Ich hätte das niemals für möglich gehalten, aber wir sind gezwungen, den Betrieb einzustellen und unsere Betriebslizenzen abzugeben», so Mogensen laut dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk RÚV. Der Chef betont, wie stolz er auf seine Mitarbeiter dafür sei, wie sie im Winter zusammengearbeitet hätten, um Wow Air zu restrukturieren. «Ich werde mir nie verzeihen können, nicht früher gehandelt zu haben», schreibt Mogensen. Es tue ihm sehr leid, dass es nun so weit gekommen sei. «Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit.»

Schon Mitte 2018 hatte es bei Wow Air nicht gut ausgesehen: 47,7 Millionen Dollar verloren die Isländer von Anfang Januar bis Ende Juni – doppelt so viel wie in der Vorjahresperiode. In der Folge gab die Fluglinie im September bekannt, für hohe Zinsen frisches Geld aufzunehmen. Kunden befürchteten schon damals ein Grounding und hielten sich mit Buchungen zurück. Flughäfen, Leasingfirmen und andere Lieferanten wurden zudem strenger und verlangten schnellere Zahlungen. So fehlten der Fluggesellschaft dringend benötigte Einnahmen. Als Teil einer «notwendigen Restrukturierung», gaben die Isländer im November bekannt, zwei Airbus A320 und zwei A330 an Leasinggeber zurückzugeben.

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