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Ex-Kunde zahlungsunfähig

Woher die fünf nachbestellen Lufthansa-Dreamliner stammen

Im Mai hat die deutsche Fluggesellschaft Dreamliner nachbestellt. Den ersten bekommt Lufthansa bereits im Winter. Jetzt ist klar, wer der ursprüngliche Kunde der Boeing 787 war.

Im März 2019 platzierte die Lufthansa-Gruppe eine Bestellung bei Boeing. 20 Dreamliner gab sie damals in Auftrag, um mit ihnen viermotorige, ältere Flugzeuge zu ersetzen. Zwischen 2022 und 2025 sollen sie geliefert werden.

Zwei Jahre später stockte der deutsche Luftfahrtkonzern die Order um fünf Exemplare auf. Die im Mai 2021 nachbestellten Boeing 787-9 bekommt Lufthansa aber früher als die zuvor bestellten. Schon im Winter 2021 wird die erste ausgeliefert. Möglich wird das, weil sich der deutsche Konzern für sogenannte White Tails entschieden hat – Flugzeuge, die ursprünglich für einen anderen Kunden bestimmt waren, der sie nicht mehr will.

HNA Group ist überschuldet

Jetzt ist auch klar, wer der Kunde war, der die Dreamliner nicht mehr will. Gemäß dem Fachmagazin Air Finance Journal wurden Flugzeuge  einst von der HNA Group bestellt. Das chinesische Konglomerat steckt in Finanznöten. Zehntausende von Gläubigern fordern Geld von ihm. Die Insolvenzrichter haben bisher Forderungen von 406 Milliarden Yuan (umgerechnet 53 Milliarden Euro) anerkannt.

Vier der Lufthansa-Dreamliner hätten gemäß dem Bericht an die HNA-Tochter Hainan Airlines gehen sollen, danach waren sie zwischenzeitlich für die indische Vistara vorgesehen, bevor sie neu zugeteilt wurden. Der fünfte hätte an die HNA-Tochter Suparna Airlines gehen sollen.

Dreamliner sind weniger als zwei Jahre alt

Die Boeing 787-9 sind im Durchschnitt weniger als zwei Jahre alt und werden von GEnx-1B-Triebwerken von GE Aviation angetrieben. Sie dürften die Kennzeichen D-ABPA bis D-ABPE bekommen. Lufthansa nimmt zum Thema keine Stellung.