Letzte Aktualisierung: um 13:57 Uhr

Mehr Boeing 787-9 und Airbus A350

Lufthansa fliegt schon kommenden Winter mit Dreamlinern

Der deutsche Konzern stockt seine Langstreckenorders bei Airbus und Boeing auf. Fünf zusätzliche Boeing 787-9 für Lufthansa sind bereits produziert, hinzu kommen auch weitere fünf A350.

Ende vergangener Woche wollte Carsten Spohr die sprichwörtliche Katze noch nicht aus dem Sack lassen. Auf eine Frage von aeroTELEGRAPH sagte der Lufthansa-Chef zwar, man verhandele über zusätzliche Langstreckenjets, die kleiner seien als die Boeing 777X. Um was für Flieger es sich handelt, verriet er aber noch nicht.

Nun ist klar: Die Lufthansa-Gruppe stockt ihre Orders bei Airbus und Boeing auf: Sie kauft fünf weitere Airbus A350-900 und fünf zusätzliche Boeing 787-9. Das teilte der Konzern am Montagabend (3. Mai) mit, unmittelbar vor der Hauptversammlung am Dienstag. «Der Aufsichtsrat hat dem Erwerb heute zugestimmt», schreibt Lufthansa.

Boeing 787-9 sind bereits produziert

Bisher standen Bestellungen für 43 A350-900 von Lufthansa bei Airbus in den Büchern. Davon wurden 17 schon ausgeliefert. Auf 26 weitere wartet die deutsche Fluggesellschaft noch. Als Lieferzeitraum für die A350 gibt Lufthansa im Geschäftsbericht 2023 bis 2029 an.

Die fünf neu bestellten Airbus A350-900 werden 2027 und 2028 ausgeliefert. Sie sind für Lufthansa selbst bestimmt, wie es heißt. Gleichzeitig vereinbarte die Gruppe mit Airbus «eine Umstrukturierung der geplanten Auslieferungen», heißt es. Details nennt sie nicht.

Dreamliner schon im Winter

Bei Boeing hatte die deutsche Airline schon 20 Boeing 787-9 bestellt. Auch diese Order wurde nun aufgestockt. Der Konzern erklärt, es handle sich um fünf bereits produzierte 787-9, die andere Fluggesellschaften nicht so schnell abnehmen wollten.

Die Dreamliner sollten laut bisheriger Planung zwischen 2022 und 2025 eintreffen. Nun werden die Boeing-Lieferungen auch dank der nun gemachten Zusatzkäufe vorgezogen. «Die ersten Boeing 787-9 sollen bereits im kommenden Winter für Lufthansa fliegen, die weiteren folgen noch im ersten Halbjahr 2022», so der Konzern.

Spohr deutet Schnäppchen an

«Gleichzeitig verständigte sich der Konzern mit dem Hersteller auf eine Umstrukturierung der geplanten Auslieferungen», so Lufthansa über den Boeing-Deal. Dabei könnte es sich um spätere Auslieferungen der 20 georderten Boeing 777X handeln.

«Auch in dieser herausfordernden Zeit investieren wir konsequent in modernere, wirtschaftlichere und emissionsärmere Flugzeuge», lässt sich Konzernchef Spohr zitieren. «Unsere Langstreckenflotte modernisieren wir aufgrund antizyklischer Opportunitäten sogar schneller als vor dem Beginn der Pandemie geplant.» Damit deutet der Konzernchef an, dass Lufthansa die Flugzeuge zu guten Konditionen kauft.