Airbus A340-300 von Kuwait Airways: Ein Exemplar wurde nach Gambia verkauft.
Besatzung geflüchtet

Was macht der mysteriöse Airbus A340 in Bissau?

Kuwait Airways verkaufte einen Airbus A340 nach Afrika. Der Jet flog nach dem Eigentümerwechsel nie. Dann plötzlich nach Guinea-Bissau. Warum?

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Vor vier Jahren legte Kuwait Airways ihre vier Airbus A340-300 still. Seither standen sie ungenutzt am Flughafen des Golfstaates herum. Versuche, sie zu verkaufen, waren wenig erfolgreich. Nur einer der Vierstrahler fand einen neuen Eigentümer.

Im März 2020 übernahm ein unbekannter Käufer aus Gambia die Maschine mit der Seriennummer 104. Viel genutzt hat er sein neues Flugzeug danach aber nicht. Lange Zeit stand der Airbus A340, der inzwischen das Kennzeichen C5-AST trägt, geparkt am Banjul International Airport.

Nur ein Flug seit dem Eigentümerwechsel

Doch am 29. Oktober hob er wieder zu einem Flug ab. Er flog von Banjul nach Bissau. In der Hauptstadt von Guinea-Bissau steht der Airbus A340, der noch immer die Farben von Vorbesitzerin Kuwait Airways trägt, von dem aber alle Schriftzüge entfernt wurden, seither. Und er sorgt für viele Gerüchte, Polemik und politische Verwerfungen.

Im Zentrum stehen Fragen nach dem Eigentümer des Airbus A340, nach dem Grund für den Flug und nach der mitgeführten Fracht. Auf alle gibt es bisher keine befriedigenden Antworten. Das Parlament von Guinea-Bissau hat deshalb eine Untersuchungskommission einberufen.

Viele offene Fragen zum Airbus A340

Wie der portugiesische Dienst des Nachrichtenportals DW schreibt, kam die Kommission gemäß einem ihrer Mitglieder zum Schluss, dass sich der mysteriöse Airbus A340 erst wenige Minuten vor der Landung in Bissau angemeldet hatte. Er habe die Landeerlaubnis auf Antrag von Staatspräsident Sissoco Embaló erhalten, erklärt sie weiter.

Das Büro des Präsidenten hatte angegeben, dass das Langstreckenflugzeug für drei Tage zur Wartung ins Land komme. Doch die Besatzung des A340 – ein Kapitän, ein Kopilot und ein Mechaniker – haben sich kurz nach der Landung abgesetzt. Sie seien aus Guinea-Bissau geflüchtet, so  das Kommissionsmitglied.

Premierminister glaubt Staatspräsident nicht

Später erklärte Sissoco Embaló, das Flugzeug gehöre «einer Gruppe sehr ernsthafter Leute, sogar noch ernsthafter als ich».  Sie wollten am Aeroporto Internacional Osvaldo Vieira de Bissau einen Hangar bauen, so der Staatspräsident weiter. Doch Premierminister Nuno Gomes glaubt das nicht und forderte eine unabhängige Untersuchung.

Man verlange «mehr Erklärungen, weil das Flugzeug nicht nach Bissau kam, ohne dass jemand wusste, was es geladen hatte», sagte Parlamentarier José Carlos Macedo Monteiro zu DW. Es sei notwendig, die Verantwortung zuzuweisen.

Gerüchte um Drogenschmuggel

Im afrikanischen Land gehen inzwischen Gerüchte um, der Airbus A340 habe Drogen geschmuggelt. Offizielle Stellen wollen sich zum Fall aber nicht mehr äußern, bis eine internationale Untersuchung ihren Bericht abliefert.

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