Vor der Pandemie besuchten jedes Jahr mehr als zwei Millionen Reisende Malta. Der Inselstaat im Mittelmeer lockt mit seiner reichen Geschichte, wundervollen Stränden und der malerischen Altstadt der Hauptstadt La Valletta. Den Besucherinnen und Besuchern stehen gemäß der nationalen Statistikbehörde rund 220 Hotels zur Auswahl.
Tiefe administrative Hürden in Malta ...
Das kommt nicht von ungefähr. Die Insel ist für Eigentümer von Flugzeugen gleich aus mehreren Gründen attraktiv. So untersteht auch sie der europäischen Aufsicht der Easa, was für Sicherheit und Seriosität bürgt. Zugleich ist die zweite Amtssprache Englisch und die Insel liegt nah bei Europa, Afrika und dem Nahen Osten, was die Administration vereinfacht. Nicht zuletzt ist die nationale Luftfahrtbehörde bekannt für ihre Offenheit und Effizienz.
Ebenso gewichtig sind allerdings finanzielle Vorteile. So gibt es in Malta unter anderem keine Einfuhrzölle auf Flugzeugen, ebenso existiert keine Stempelsteuer. Zudem sind Einkünfte aus dem Besitz, der Vermietung dem Betrieb eines Flugzeugs von der maltesischen Steuer befreit. Kein Wunder also, dass zuerst Businesscharter-Anbieter wie Avcon Jet, Comlux oder Vistajet damit begannen, Flieger auf der Insel eintragen lassen. Wet-Lease-Spezialisten wie Hi Fly und Titan folgten.
... und niedrige Steuern
Jetzt macht Wizz Air dasselbe. Man beantrage für eine neue maltesische Tochtergesellschaft ein Luftverkehrsbetreiberzeugnis (AOC) und einer Betriebsgenehmigung, so die Billigairline in einer Mitteilung. Sie plant, mit Wizz Air Malta im Oktober 2022 mit in Malta registrierten Flugzeugen zu starten.
Bisher in Ungarn, im Vereinigten Königreich und in Abu Dhabi
«Wizz Air evaluiert ständig die Struktur des Geschäfts. Die erfolgreiche Gründung von Wizz Air Malta im Laufe dieses Jahres wird dazu beitragen, unsere starke Position weiter zu festigen und unsere Expansionspläne in Europa zu unterstützen», so Chef József Váradi in einer Mitteilung. Aktuell besitzt Wizz Air neben der Kerngesellschaft in Ungarn (134 Flugzeuge) eine aktive Tochter im Vereinigten Königreich (16 Flugzeuge) und eine in Abu Dhabi (vier Flugzeuge).
Wie viele Flugzeuge in Malta registriert werden sollen, will Wizz Air derzeit noch nicht verraten. Ebenso ist unklar, was der Schritt für das Personal bedeutet. «Wir werden in den kommenden Monaten weitere Einzelheiten bekannt geben, während wir an der Gründung der neuen Tochtergesellschaft arbeiten», so eine Sprecherin.