Letzte Aktualisierung: um 20:12 Uhr

Leere Flugzeuge

Warum Airlines jetzt Geisterflüge durchführen

Leere Flüge? Das gibt es derzeit tatsächlich vermehrt. Grund sind die Corona-Krise und Regeln zur Slotvergabe.

Leere Flugzeuge durch die Gegend zu fliegen, klingt ziemlich sinnlos. Doch offenbar passiert das gerade ziemlich oft. Der britische Verkehrsminister Grant Shapps äußerte dieser Tage beim Kurznachrichtendienst Twitter seine Sorge über das Phänomen. «Airlines sind gezwungen, Geisterflüge durchzuführen», so der Politiker.

Der Grund ist die so genannte 80/20-Regel. Airlines müssen laut europäischen Vorschriften ihre Slots zu 80 Prozent der Zeit nutzen. Sonst könnten sie diese an Konkurrenten verlieren. Aus Angst, dass man ihnen wichtige Zeitfenster für Starts und Landungen wegnehmen könnte, die irgendwann wieder nachgefragt sind, entscheiden sich Fluggesellschaften lieber dazu, ohne oder mit sehr wenigen Passagieren verlustbringend zu fliegen.

Iata fordert Aussetzung der 80/20-Regel

Um das zu verhindern, hatte der Luftfahrtverband Iata bereits die nationalen Behörden dazu aufgerufen, die Regeln aufgrund der Krisensituation zu lockern. Bisher ist das allerdings nur auf Strecken nach China und Hongkong geschehen. Längst sind auch viele andere Märkte betroffen. Eine Aussetzung der 80/20-Regel biete Airlines die Möglichkeit, verlässlich zu planen.

Der britische Transportminister appellierte nun noch einmal an die Behörden, die Regeln temporär auszusetzen. Das sei auch angesichts dessen angebracht, dass es dem Klima schade, leere und damit unnötige Flüge durchzuführen. In einer ersten Antwort zeigte sich zumindest die EU offen gegenüber dem Ansinnen.