Blackbox: Neben Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder wollen manche auch Videoaufzeichnungen.

Forderung des NTSBVideokameras im Cockpit könnten bei Aufklärung helfen

Videokameras in Cockpits könnten bei der Aufklärung von Flugzeugunfällen helfen. Die Verkehrssicherheitsbehörde der USA fordert eine Pflicht - stößt aber auf breiten Widerstand.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Um nach einem Flugzeugabsturz möglichst schnell die Ursache klären zu können, brauchen die Ermittler die Blackbox. Sie besteht aus zwei unabhängigen Teilen: Dem Flugdatenschreiber und dem Cockpit-Stimmenrekorder. Die nahezu unzerstörbaren Geräte zeichnen Daten auf, die bei der Untersuchung Aufschluss darüber geben können, was zum Unfall geführt hat.

Mit der Aufzeichnung der Flugdaten (unter anderem Flughöhe, Geschwindigkeit, Stellungen der Ruder oder Klappen sowie Einstellung des Autopiloten) und der Stimmen im Cockpit gibt es eine weitere Quelle, die bei der Aufklärung helfen würde. Sie wird jedoch bisher nicht genutzt. Videokameras würden den Ermittlern zusätzlich visuelle Einblicke in das Geschehen im Cockpit geben.

NTSB kämpft seit Jahren

Das National Transport Safety Board NTSB hat eine klare Meinung zu den Kameras. Erstmals unterbreitete die Verkehrssicherheitsbehörde der USA den Vorschlag zur Installation der visuellen Geräte im Jahr 2000. Damals lehnten die meisten Fluggesellschaften die Idee ab. Die Kosten seien zu hoch und der Eingriff in die Privatsphäre der Piloten nicht vertretbar.

Jetzt wiederholt das NTSB seine Forderung in einer Wunschliste der wichtigsten Dinge zur Verbesserung der Sicherheit. «Ein solches Video wäre bei der Ermittlung der Handlungen der Flugbesatzung bei den jüngsten Abstürzen in Texas, Indonesien und Äthiopien äußerst hilfreich gewesen», erklärt sie. Gemeint sind damit die Unfälle einer Boeing 767 von Atlas Air im Auftrag von Amazon Air sowie die Unglücke der Boeing 737 Max von Lion Air und Ethiopian Airlines.

Kein Gesetz für Videorekorder

Gegner argumentieren jedoch, dass man mit dem Videomaterial nicht viel mehr Informationen erhalte als mit den bisherigen Systemen. Das NTSB widerspricht. Wenn Piloten etwa außer Gefecht gesetzt seien, sei das nur schwer über Stimmrekorder und Flugdaten festzustellen. Gesetzlich zwingen kann das National Transport Safety Board die Airlines aber nicht.

Auch die Federal Aviation Administration FAA äußerte sich wiederholt zu den Videorekordern an Bord von Flugzeugen. Sie wollen dieses System nicht vorschreiben, so die Luftfahrtbehörde der USA. Sie seien teuer und die Privatsphäre der Piloten werde tangiert.

Icao ist auch dafür

In der lang anhaltenden Debatte, in der aktuell noch Bequemlichkeit und Kosten schwerer als die Sicherheit wiegen, nahm auch ein Gremium der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation Icao Stellung. «Die Verfügbarkeit von Videoaufzeichnungen der Situation im Cockpit, die den Ermittlern zur Verfügung stehen, könnte den Prozess der Untersuchung effizient beschleunigen»,  schrieb es 2017. Eine Empfehlung wollte es aber damals nicht abgeben.

Mehr zum Thema

Der Flugdatenschreiber der im Februar abgestürzten Boeing 767 von Amazon Air: Experten der ...

So wird eine Blackbox untersucht

Tauchroboter mit Blackbox: Die neuen Rekorder sollen schwimmen.

Airbus und Boeing im Blackbox-Zwist

US-Flagge vor dem Kapitol: IN den USA ist ein neues Notam-System gestartet.

USA schalten neues Notam-System scharf - und wollen so erneute Betriebsstopps verhindern

lufthansa erste boeing 787 mit allegris d abpf

Trifft der Shutdown in den USA Lufthansas Boeing 787 mit Allegris?

Video

MD-11 kurz vor dem Abheben: Das Flugzeug verlor ein Triebwerk
Eine Frachtmaschine von UPS ging beim Start in Louisville in Flammen auf, mindestens zwölf Menschen kamen ums Leben. Nun schildert die US-Unfallbehörde NTSB erste Erkenntnisse. Und erste Hinweise, worauf die Ermittlungen sich konzentrieren.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Der Moment des Unfalls: Die McDonnel Douglas MD-11 geht in einem Feuerball auf.
Elf Menschen starben beim Unglück in Louisville. Doch was führte genau zum fatalen Crash der McDonnell Douglas MD-11 von UPS? Was bisher bekannt ist.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
UPS MD-11F
Eine McDonnell-Douglas MD-11 von UPS Airlines ist beim Start am Flughafen Louisville in den USA verunglückt. Es gibt mindestens sieben Tote.
Jakob Wert
Jakob Wert