Blackbox: Neben Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder wollen manche auch Videoaufzeichnungen.

Forderung des NTSBVideokameras im Cockpit könnten bei Aufklärung helfen

Videokameras in Cockpits könnten bei der Aufklärung von Flugzeugunfällen helfen. Die Verkehrssicherheitsbehörde der USA fordert eine Pflicht - stößt aber auf breiten Widerstand.

Top-Jobs

Lübeck

Safety Manager (m/w/d) am Flughafen Lübeck

Lübeck
Feste Anstellung
Flughafen Lübeck
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Condor Logo Stelle

Duty Manager Ground Handling Center im Schichtdienst (m/w/d)

Feste Anstellung
Condor Flugdienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Um nach einem Flugzeugabsturz möglichst schnell die Ursache klären zu können, brauchen die Ermittler die Blackbox. Sie besteht aus zwei unabhängigen Teilen: Dem Flugdatenschreiber und dem Cockpit-Stimmenrekorder. Die nahezu unzerstörbaren Geräte zeichnen Daten auf, die bei der Untersuchung Aufschluss darüber geben können, was zum Unfall geführt hat.

Mit der Aufzeichnung der Flugdaten (unter anderem Flughöhe, Geschwindigkeit, Stellungen der Ruder oder Klappen sowie Einstellung des Autopiloten) und der Stimmen im Cockpit gibt es eine weitere Quelle, die bei der Aufklärung helfen würde. Sie wird jedoch bisher nicht genutzt. Videokameras würden den Ermittlern zusätzlich visuelle Einblicke in das Geschehen im Cockpit geben.

NTSB kämpft seit Jahren

Das National Transport Safety Board NTSB hat eine klare Meinung zu den Kameras. Erstmals unterbreitete die Verkehrssicherheitsbehörde der USA den Vorschlag zur Installation der visuellen Geräte im Jahr 2000. Damals lehnten die meisten Fluggesellschaften die Idee ab. Die Kosten seien zu hoch und der Eingriff in die Privatsphäre der Piloten nicht vertretbar.

Jetzt wiederholt das NTSB seine Forderung in einer Wunschliste der wichtigsten Dinge zur Verbesserung der Sicherheit. «Ein solches Video wäre bei der Ermittlung der Handlungen der Flugbesatzung bei den jüngsten Abstürzen in Texas, Indonesien und Äthiopien äußerst hilfreich gewesen», erklärt sie. Gemeint sind damit die Unfälle einer Boeing 767 von Atlas Air im Auftrag von Amazon Air sowie die Unglücke der Boeing 737 Max von Lion Air und Ethiopian Airlines.

Kein Gesetz für Videorekorder

Gegner argumentieren jedoch, dass man mit dem Videomaterial nicht viel mehr Informationen erhalte als mit den bisherigen Systemen. Das NTSB widerspricht. Wenn Piloten etwa außer Gefecht gesetzt seien, sei das nur schwer über Stimmrekorder und Flugdaten festzustellen. Gesetzlich zwingen kann das National Transport Safety Board die Airlines aber nicht.

Auch die Federal Aviation Administration FAA äußerte sich wiederholt zu den Videorekordern an Bord von Flugzeugen. Sie wollen dieses System nicht vorschreiben, so die Luftfahrtbehörde der USA. Sie seien teuer und die Privatsphäre der Piloten werde tangiert.

Icao ist auch dafür

In der lang anhaltenden Debatte, in der aktuell noch Bequemlichkeit und Kosten schwerer als die Sicherheit wiegen, nahm auch ein Gremium der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation Icao Stellung. «Die Verfügbarkeit von Videoaufzeichnungen der Situation im Cockpit, die den Ermittlern zur Verfügung stehen, könnte den Prozess der Untersuchung effizient beschleunigen»,  schrieb es 2017. Eine Empfehlung wollte es aber damals nicht abgeben.

Mehr zum Thema

Der Flugdatenschreiber der im Februar abgestürzten Boeing 767 von Amazon Air: Experten der ...

So wird eine Blackbox untersucht

Tauchroboter mit Blackbox: Die neuen Rekorder sollen schwimmen.

Airbus und Boeing im Blackbox-Zwist

md 11 ups

FAA hält McDonnell-Douglas MD-11 weiter am Boden - und bittet um Kommentare

US-Flagge vor dem Kapitol: IN den USA ist ein neues Notam-System gestartet.

USA schalten neues Notam-System scharf - und wollen so erneute Betriebsstopps verhindern

Video

Der albanische Regierungsflieger: Der Airbus A319 gehört nun Albanien.
Er flog bereits für die albanische Regierung. Jetzt geht der Airbus A319 mit dem Kennzeichen TC-GVC ganz von der Türkei an Albanien - als Geschenk.
Timo Nowack
Timo Nowack
hund veraengstigt
Für viele Tiere ist das Feuerwerk in der Silvesternacht der reinste Horror. Hundehalterinnen und -halter suchen daher mit ihren Tieren Zuflucht an Flughäfen. Und das nicht nur in Deutschland.
Timo Nowack
Timo Nowack
Prototyp der EFlyer 2: Dass Flugzeug soll 2026 von der FAA zertifiziert werden.
Der Eflyer 2 soll im kommenden Jahr zertifiziert werden. Sechs Jahre später als ursprünglich anvisiert. Dafür soll es ein elektrisches Schulungsflugzeug mit sehr geringen Betriebskosten werden, verspricht Hersteller Bye Aerospace.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies