NTSB kämpft seit Jahren
Das National Transport Safety Board NTSB hat eine klare Meinung zu den Kameras. Erstmals unterbreitete die Verkehrssicherheitsbehörde der USA den Vorschlag zur Installation der visuellen Geräte im Jahr 2000. Damals lehnten die meisten Fluggesellschaften die Idee ab. Die Kosten seien zu hoch und der Eingriff in die Privatsphäre der Piloten nicht vertretbar.
Kein Gesetz für Videorekorder
Gegner argumentieren jedoch, dass man mit dem Videomaterial nicht viel mehr Informationen erhalte als mit den bisherigen Systemen. Das NTSB widerspricht. Wenn Piloten etwa außer Gefecht gesetzt seien, sei das nur schwer über Stimmrekorder und Flugdaten festzustellen. Gesetzlich zwingen kann das National Transport Safety Board die Airlines aber nicht.
Auch die Federal Aviation Administration FAA äußerte sich wiederholt zu den Videorekordern an Bord von Flugzeugen. Sie wollen dieses System nicht vorschreiben, so die Luftfahrtbehörde der USA. Sie seien teuer und die Privatsphäre der Piloten werde tangiert.
Icao ist auch dafür
In der lang anhaltenden Debatte, in der aktuell noch Bequemlichkeit und Kosten schwerer als die Sicherheit wiegen, nahm auch ein Gremium der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation Icao Stellung. «Die Verfügbarkeit von Videoaufzeichnungen der Situation im Cockpit, die den Ermittlern zur Verfügung stehen, könnte den Prozess der Untersuchung effizient beschleunigen», schrieb es 2017. Eine Empfehlung wollte es aber damals nicht abgeben.
Videokameras im Cockpit könnten bei Aufklärung helfen
Blackbox: Neben Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder wollen manche auch Videoaufzeichnungen.