Bilder aus dem LaborSo wird eine Blackbox untersucht
Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder sollen mehr über den Absturz der Boeing 737 Max 8 in Afrika verraten. Doch was tun die Experten überhaupt mit den Blackboxen?
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Die Luftfahrtwelt schaute am Wochenende nach Frankreich. Die dortige Flugunfalluntersuchungsbehörde BEA hat die Daten der beiden Blackboxen der abgestürzten Boeing 737 Max 8 von Ethiopian Airlines ausgelesen und an die äthiopischen Ermittler weitergeleitet. Man habe die Aufnahmen des Stimmenrekorders nicht selber angehört, betonte die Behörde bei Twitter. Äthiopien selber war nicht gerüstet für solch eine Untersuchung. Auch die deutsche Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung hatte abgewunken, da sie nicht die technischen Voraussetzungen für die Auswertung dieses Stimmenrekorders und Flugdatenschreibers hat - vor allem fehlt es an der Software.
Unterschiedliche Blackboxen, etwa von verschiedenen Herstellern oder aus verschiedenen Generationen, brauchen unterschiedliche Software, um sie auszulesen. Wohl keine Behörde besitzt die Software für alle Varianten. Germout Freitag, Sprecher der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, erklärt zum Beispiel: «Da es in Deutschland noch keine Boeing 737 Max gibt, verfügen wir noch nicht über die technischen Voraussetzungen.»
Blackboxen von Boeing 767 im Labor
Welcher Typ Blackbox in welchem Flugzeug verbaut ist, ist pauschal kaum zu sagen. Zwar sind unterschiedliche Flugzeugmodelle oft mit unterschiedlichen Typen ausgestattet, das ist aber nicht zwingend immer so. «Zudem können auch innerhalb einer Modellreihe unterschiedliche Blackboxen verbaut sein», erklärt Freitag. Bekannte Hersteller sind etwa Honeywell, L3 Aviation Products und Universal Avionics Systems Corporation.
Doch wie sieht es überhaupt aus, wenn eine Blackbox auseinandergebaut und untersucht wird? Das ist selten im Detail zu sehen. Zurzeit ist die US-Behörde NTSB - von der drei Experten aktuell auch die BEA in Frankreich unterstützten - jedoch mit der Auswertung von Stimmenrekorder und Flugdatenschreiber der im Februar abgestürzten Boeing 767 von Amazon Air beschäftigt und hat ihr Vorgehen mit Fotos dokumentiert.
Sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie die Fotos der NTSB. Erfahren Sie unter «Mehr zum Thema» außerdem alles Weitere, was Sie zu Blackboxen wissen müssen.
Der Flugdatenschreiber der im Februar abgestürzten Boeing 767 von Amazon Air: Experten der ...
NTSB
... US-Behörde NTSB
hatten in der Trinity Bay bei Houston nach den Blackboxen des Jets gesucht. Diese sind mit Sendern ausgestattet, die im Wasser Signale aussenden.
NTSB
Am 3. März fanden die Suchteams den Flugdatenschreiber. Der Stimmenrekorder war bereits am 1. März geborgen worden.
NTSB
In Transportboxen wurden die Blackboxen ins NTSB-Labor gebracht ...
NTSB/Keith Holloway
... und dort geöffnet. Hier zu sehen ist der Stimmenrekorder.
NTSB/Keith Holloway
Die Blackbox selber wird - via Umkehrosmose - gespült, bevor sie geöffnet wird.
NTSB/Keith Holloway
Der Flugdatenschreiber, der eine Hülle aus Stahl oder Titan sowie eine Hitzeisolierung hat, wird auseinandergenommen, ...
NTSB
... um an die Datenträger im Inneren zu gelangen.
NTSB
Hier ist zu sehen, wie ein Experte der NTSB den Kern des Flugdatenschreibers auf mögliche Schäden untersucht.
NTSB
Und so sehen die Speicherplatinen des Stimmenrekorders der in Texas abgestürzten Boeing 767 aus.
NTSB
Das französische Bureau d'Enquêtes et d'Analyses BEA hat nun auch ein erstes Foto des Flugdatenschreibers der abgestürzten Boeing 737 Max von Ethiopian Airlines veröffentlicht und ...
Bureau d'Enquêtes et d'Analyses
... einen kleinen Einblick in ihr Labor gewährt die BEA auch.
Bureau d'Enquêtes et d'Analyses
Video
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