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Nach Jeju-Air-Tragödie

Südkorea findet an sechs weiteren Flughäfen problematische Bauten mit Antennen

Das südkoreanische Verkehrsministerium hat nach dem Unglück von Jeju Air alle 14 großen Flughäfen des Landes nochmals inspiziert. Dabei fand es mangelhafte Bauten wie die mauer in Muan an sechs weiteren Airports.

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Viele Fragen zum Unglück von Flug 7C-2216 mit 179 Todesopfern sind noch ungeklärt. Und Antworten auf sie zu finden, ist für die Ermittlungsbehörden zuletzt nicht einfacher geworden. Denn Ende vergangener Woche wurde bekannt, dass die Aufzeichnungen der Blackbox unvollständig sind. Sowohl beim Flugdatenschreiber als auch beim Stimmenrekorder fehlen die letzten vier Minuten.

Eines ist aber klar. Einen nicht zu unterschätzenden Anteil an der Tragödie hatte die Mauer hinter Landebahn 19 des Muan International Airport. Auf ihr waren die Antennen des Instrumentenlandesystems ILS angebracht. Die Boeing 737-800 von Jeju Air krachte nach dem Rutschen ohne Fahrwerk mit hohem Tempo in sie, zerschellte und fing Feuer.

Fragwürdige Bauten mit ILS-Antennen

Gemäß der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation Icao müssten alle Bauwerke, die sich näher als 300 Meter von der Landebahnschwelle entfernt befinden, eigentlich zerbrechlich und so niedrig wie möglich sein. Dies wird erreicht, indem man leichtere Materialien verwendet, die bei einem Aufprall brechen, sich verformen oder nachgeben. Im Jargon spricht man von Frangibility. Das passierte in Muan nicht.

Seither hat das südkoreanische Verkehrsministerium alle 14 großen Flughäfen des Landes nochmals unter die Lupe genommen. Bei den Inspektionen zwischen dem 2. und 8. Januar haben die Fachleute an sieben Airports ähnliche Bauten mit ILS-Antennen festgestellt. Auch sie wurden aus harten Materialien wie Beton gebaut, die den Schaden potenziell verschlimmern könnten, der bei einem Zusammenstoß mit einem Flugzeug entsteht.

Betonsockel und massiv Stahlkonstruktionen

In Gwangju, Yeosu und Pohang-Gyeongju gibt es ebenfalls Hügel mit Betonstrukturen, auf denen die Antennen angebracht sind. Am Flughafen Gimhae International in Busan und am Sacheon Airport gibt es Betonsockel, die teilweise über den Boden hinausragen. Und am Jeju International Airport existiert eine massive Struktur aus H-Trägern aus Stahl, wie die Zeitung Korea Joong Ang Daily berichtet.

Die Regierung verlangt jetzt schnelle Korrekturen. Die grundlegenden Verbesserungen sollen bis Ende Januar durchgeführt werden, alle Maßnahmen bis zum Ende des Jahres.

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