Airbus A350-900 von SAA: Die Airline betrieb für eine kurze Zeit auch dieses Modell - geleast.

Bericht von Sonderermittlern«Verheerende» Zustände bei South African Airways

Eine südafrikanische Sonderermittlungsbehörde untersucht Hinweise auf Korruption bei South African Airways. Es gibt ein erstes, vernichtendes Zwischenergebnis.

Top-Jobs

Oscar Echo logo

Continuing Airworthiness Specialist or Continuing Airworthiness Trainee

Oscar Echo Business Jet GmbH
Eisenstadt
Feste Anstellung
Business Aviation
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
Thüringen

Sachbearbeiter/in „Luftverkehr“ (m/w/d)

Top jobs
Erfurt
Deutschland
Ministerium
Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI)
Feste Anstellung
Vollzeit
Firmenlogo Weeze Airport

Manager EASA Compliance (m/w/x)

Vollzeit
Flughafen Niederrhein GmbH
Feste Anstellung
Top jobs
Weeze
Deutschland

Bei der staatlichen Fluggesellschaft Südafrikas läuft vieles schief. Sie ist seit langer Zeit unprofitabel, deshalb laufend auf Staatsgelder angewiesen und musste in der Corona-Krise sogar temporär ihren Betrieb einstellen. Nun kommen schwere Korruptionsvorwürfe bei South African Airways zu den Problemen hinzu.

Die Ermittlungsbehörde Special Investigation Unit SIU wurde im Dezember 2019 beauftragt, Hinweisen auf Korruption bei South African Airways nachzugehen. Sie hat jetzt erste Ergebnisse vorgestellt. Diese zeichnen ein äußerst schlechtes Bild.

Bericht dem Parlament vorgelegt

Am Dienstag (2. März) wurde dem südafrikanischen Parlament in Kapstadt ein vorläufiger Ermittlungsbericht vorgelegt, berichtet der Nachrichtensender SABC. Die Abgeordneten sprechen von «verheerenden» Zuständen beim Staatsunternehmen. Es sollen Hunderte Millionen von Rand anhand von dubiosen Verträgen abhandengekommen sein. Profitiert hätten davon unter anderem die Consultingfirma McKinsey & Co. und die Luftfahrtsparte der Bank of China, BOC Aviation.

Darüber hinaus geht es in dem Bericht der Special Investigation Unit auch um Missachtung von Geschäfts- und Beschaffungsabläufen, sowie Interessenkonflikte. Die Ermittler untersuchten insgesamt rund 79 Verträge der Fluggesellschaft in den Bereichen Flugzeugwartung und -beschaffung. Bei diesen sei ein Gesamtschaden von «mindestens» 600 Millionen Rand (knapp 33 Millionen Euro) entstanden. Auch sollen einige Mitarbeiter ihre Reisevorteile und Rabatte missbraucht und ihre Vergünstigungen an Außenstehende verkauft haben.

Airline vor «Auflösung»

Ein genanntes Beispiel ist ein lückenhafter Sale-and-Leaseback-Vertrag für Airbus A320 mit einer Leasinggesellschaft im Jahr 2013. Durch ihn hat SAA umgerechnet bis zu 19,5 Millionen Euro verloren. In einem anderen Fall leaste man gecharterte Frachtflugzeuge der Flyfofa Airways. Ein Flugzeug davon war acht Monate lang gegroundet und dennoch zahlte South African Airways monatliche Leasingraten. Die Ermittler bereite diesbezüglich Beweise für eine Strafverfolgung vor, berichtet die lokale Presse.

Der Leiter der Sonderermittlungsbehörde, Andy Mothibi, beschreibt die Situation bei South African Airways als «zerfallende Organisation». Er warnt, man müsse schnell handeln, um verloren gegangene Geldmittel zu bergen, bevor sich das Unternehmen noch komplett auflöse.

Weiterhin am Boden

South African Airways befindet sich bereits seit Ende 2019 unter Gläubigerschutz. Die Airline kämpfte schon vor der Pandemie um ihr Überleben, und konnte ihren Betrieb nur durch staatliche Finanzmittel aufrecht erhalten. Als die Corona-Krise ausbrach, wollte die Regierung vorerst den Geldhahn abdrehen. Seitdem befindet sich die Fluggesellschaft in einer Starre. Neulich erst wurde ihr Grounding bis mindestens Mai verlängert.

Eigentlich will die Regierung einen Neustart von SAA. Wie genau dieser aussehen soll, ist unklar. Aber fest steht: sie soll kleiner und schlanker werden. Wahrscheinlich geschehe eine Rückkehr in Zusammenarbeit mit einem Partner - Ethiopian Airlines ist einer der potenziellen Kandidaten. Alles andere wäre auch nahezu unmöglich, denn fast die gesamte Flotte musste inzwischen an die Leasinggesellschaften zurückgegeben werden, wodurch South African nur noch ein paar wenige Flugzeuge selbst besitzt.

Mehr zum Thema

Airbus A319 von SAA: Start im Inland nicht vor Mai.

South African bleibt bis mindestens Mai am Boden

Boeing 787-9 von Qantas: Kurs auf Deutschland.

Qantas übernimmt eine South-African-Rennstrecke

Airlinks Embraer E190 mit dem Kennzeichen ZS-YAB: Sie trägt ...

Airlink lackiert sich von South African weg

Boeing 737-800 von Mango Airlines in Johannesburg: Kehrt die Airline zurück?

Mango Airlines will nach vier Jahren am Boden neu starten

Video

Flugzeug von American Eagle am Flughafen Dallas: Die Betankung ging schief.
Beim Betanken eines Flugzeuges von American Eagle am Flughafen Dallas ging etwas komplett schief. Ein Schlauch löste sich und spritzte wild große Mengen Kerosin umher.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
airbus a330 dhl eat tailstrike london
Nach mehreren Tailstrikes zu Beginn des vergangenen Jahres leitete DHL-Tochter EAT Maßnahmen ein, damit es nicht erneut zu solchen Vorfällen kommt. Doch nun hat wieder ein Airbus A300-600 der Frachtfluglinie bei der Landung die Piste mit dem Heck berührt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Flugzeug von Loftleiðir in New York: Die Fluglinie ging später in Icelandair auf.
Play ist pleite. Wow Air war mit einem ähnlichen Konzept sechs Jahre zuvor gescheitert. Die isländische Luftfahrtgeschichte ist voll von Fluggesellschaften, die Europa und Nordamerika über Island verbinden wollten, oder klein starteten und dann zu viel wollten. Eine Auswahl.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies