Letzte Aktualisierung: um 15:19 Uhr

Mit Ex-Small-Planet-Chefs

Tschechische Smartwings plant deutschen Ableger

Die größte Fluggesellschaft Tschechiens will nach Deutschland expandieren. Dafür hat sie die ehemaligen Chefs der insolventen Small Planet Airlines Deutschland angeheuert.

Die tschechische Fluglinie Smartwings, ehemals Travel Service, bereitet den Start einer deutschen Tochter vor. Die Airline selber äußerte sich auch auf Nachfrage bisher nicht. Gegenüber dem Touristik-Fachmagazin FVW bestätigte aber einer der beiden designierten Chefs, Oliver Pawel, man werde im November 2019 starten, zuerst mit einer «Boeing B-737-800 max» – ob damit eine 737-800 gemeint ist oder eine 737 Max 8, ist nicht ganz klar.

Zweiter wichtiger Manager für die Startvorbereitungen ist demnach Andreas Wobig. Pawel und Wobig sind keine Unbekannten in der deutschen Luftfahrtbranche, ganz im Gegenteil. Sie standen bis Oktober 2014 gemeinsam an der Spitze von Germania. Dann führten sie Small Planet Airlines Deutschland, bis der Ferienflieger im September 2018 Insolvenz anmeldete. Beim Aufbau von Smartwings in Deutschland wolle man nun auch «auf Kapazitäten aus dem ehemaligen Small-Planet-Team zurückgreifen», so Wobig laut FVW.

Chartergeschäft mit Boeing-Fliegern

Smartwings will sich in Deutschland demnach als Ferienflieger etablieren. In Tschechien ist sie die größte Fluggesellschaft des Landes und hat ihren Schwerpunkt im Chartergeschäft. Bis Ende 2018 hieß die Airline noch Travel Service und Smartwings war lediglich der Namen ihres Billigablegers. Im Dezember benannte sich dann jedoch der ganze Konzern in Smartwings um. Er hat Töchter in Polen, Ungarn und der Slowakei, außerdem hält er 98 Prozent an der tschechischen Nationalairline CSA Czech Airlines.

CSA vermietet einige ihrer Airbus A319 in diesem Sommer auch an Eurowings, vor allem für den Einsatz in Stuttgart, will perspektivisch aber umbauen auf eine reine Boeing-737-Flotte. Smartwings selber betreibt bereits eine reine Boeing-Flotte. Im Februar 2018 flottete sie die erste 737 Max ein. Bis 2023 will sie 39 Exemplare des Modells betreiben.