Letzte Aktualisierung: um 14:42 Uhr

Nach Korruptionsvorwürfen

Tony Fernandes ist zurück auf Air Asias Chefsessel

Im Zuge des Airbus-Korruptionsskandals legte Air-Asia-Chef Tony Fernandes sein Amt zwischenzeitlich nieder. Jetzt ist er zurück - intern entlastet.

Anfang Februar legten Chef Tony Fernandes und Aufsichtsratspräsident Kamarudin Meranun ihre Ämter bei Air Asia temporär nieder. Nach Korruptionsvorwürfen rund um die Anschaffung von Airbus-Jets wollten die beiden ihre Posten zwei Monate lang ruhen lassen. Nun hat der Aufsichtsrat Fernandes und Meranun wieder eingesetzt.

Der Hintergrund: Ende Januar hatte Airbus zugestimmt, rund 3,6 Milliarden Euro zu zahlen, um Korruptionsermittlungen außergerichtlich beizulegen. Dabei ging es um die Bestechung von Managern von etlichen Fluggesellschaften. Darunter befand sich auch Air Asia.

Aufsichtsrat sieht Manager entlastet

Am Freitag (20. März) erklärte die Fluglinie, ein interner Ausschuss sei mithilfe von externen Experten zum Schluss gekommen, es liege kein Fehlverhalten vor. Bei der Flugzeugbeschaffung seien alle Regeln eingehalten worden. Das Airbus-Sponsoring eines Sportteams sei genehmigt gewesen und habe keinen Zusammenhang mit dem Kauf von Jets gehabt. Fernandes und Meranun hätten sich transparent verhalten.

Zuvor war ein britisches Gericht, dessen Urteil im Zuge von Airbus’ außergerichtlicher Einigung veröffentlicht wurde, zum Schluss gekommen: Personen, die mit Airbus in Verbindung standen, bestachen Manager von Air Asia, die für die Flugzeugbeschaffung zuständig waren. Zwischen Oktober 2005 und November 2014 orderten die beiden Arlines insgesamt 406 Jets bei Airbus, davon 108 in der Zeit der unzulässigen Zahlungen.

Airbus sponserte erfolgloses Formel-1-Team

Diese Zahlungen bestanden dem Urteil zufolge aus 50 Millionen Dollar, die im Rahmen des Sponsorings eines Sportteams flossen, das zwei Air-Asia-Managern gehörte. Zudem hätten Airbus-Angestellte weitere 55 Millionen angeboten, die aber nie gezahlt worden seien, heißt es weiter. Bei dem Sportsponsoring geht es um das ehemalige und ziemlich erfolglose Formel-1-Team Caterham, das Fernandes und Meranun gehörte.

Die Fluggesellschaft bestritt von Anfang an jegliches Fehlverhalten. Das Sponsoring sei stets bekannt gewesen. Zudem werfen die beiden Manager den britischen Ermittlern vor, sie und Air Asia während der jahrelangen Ermittlungen nicht ein einziges Mal kontaktiert zu haben. Sie hätten so nie die Möglichkeit bekommen, sich zu den Vorwürfen zu äußern.

Untersuchungen der Behörden laufen noch

Bei der der nun veröffentlichten Entlastung ist zu beachten, dass es sich um eine interne Untersuchung handelt. Zwar spricht Air Asia von unabhängigen Experten, doch diese wurden von der Fluggesellschaft beauftragt. Zudem ist deren Bericht nicht einsehbar, sondern wurde nur von Air Asia selber zusammengefasst wiedergegeben.

Malaysias Anti-Korruptionsbehörden hatten Anfang Februar angekündigt, die Angelegenheit auch unter die Lupe zu nehmen. Auch die Börsenaufsicht des Landes hat Untersuchungen aufgenommen.