Regierung kauft Aktien zurück

TAP gehört nun wieder halb dem Staat

Die sozialistische Regierung ist am Ziel. Sie kaufte den privaten Eigentümern von TAP Aktien ab und besitzt nun wieder 50 Prozent der Fluglinie. Das Management bleibt aber privat.

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Man sagt bekanntlich, man könne nicht nur halb schwanger sein. Genauso kann ein Unternehmen eigentlich nicht privatisiert sein und doch noch dem Staat gehören. Die portugiesische Regierung hat das Wunder aber nun irgendwie vollbracht. Am Samstag unterzeichneten Portugal und die heutigen Mehrheitseigentümer eine Vereinbarung zur teilweisen Rückverstaatlichung von TAP.

Die Regierung in Lissabon kauft dem Konsortium Atlantic Gateway des Jetblue- und Azul-Gründers David Neeleman und des portugiesischen Unternehmers Humberto Pedrosa 11 Prozent der TAP-Aktien für 1,9 Millionen Euro ab. Damit gehört die Nationalairline nun wieder zur Hälfte dem Staat. Neeleman und Pedrosa halten 45 Prozent und 5 Prozent sind für die Mitarbeitenden reserviert. Beide Gruppen stellen je die Hälfte der zwölf Aufsichtsräte der Nationalairline. «Die Führung des Unternehmens bleibt aber in privaten Händen», versicherte Planungsminister Pedro Marques gegenüber der Zeitung Expresso. Die Regierung darf aber den Präsidenten des Aufsichtsrates bestimmen und besitzt in gewissen strategischen Fragen ein Vetorecht.

Private Aktionäre haben schon viel in TAP investiert

Erst vergangenen Juni hatte die Vorgängerregierung den Unternehmern 61 Prozent der Aktien von TAP verkauft. Bei Erfüllung gewisser Ziele war eine vollständige Übernahme durch die privaten Investoren vorgesehen. Doch vergangenen Oktober wurde der Sozialist António Costa Premierminister. Er trat bei den Wahlen mit einem Programm zur Lockerung der Sparprogramme an. Die Privatisierung war den Gewerkschaften immer ein Dorn im Auge.

Die privaten Aktionäre geben sich recht gelassen, nachdem sie sich im Dezember beim Aufkommen des Themas noch gegen die Rückverstaatlichungs-Pläne bei TAP gewehrt hatten. «Das Wichtigste ist, dass es eine private Führung bleibt», so Pedrosa. Sein zusammen mit Neeleman geführtes Konsortium investierte bereits rund 300 Millionen Euro in die portugiesische Nationalairline. Unter anderem wurde damit die Flottenerneuerung vorangetrieben. TAP gab im Dezember bekannt, 53 neue Flugzeuge bei Airbus zu kaufen. Für die Langstrecke orderte TAP 14 Airbus A330-900 Neo. Für die Kurz- und Mittelstrecke schaffte sie sich 15 A320 Neo und 24 A321 Neo an. Zudem vermietet Azul Flieger an TAP.

Vor allem auf Südamerika-Routen stark

In den vergangenen Jahren wurde mehrmals versucht, TAP zu privatisieren. Die Regierung in Lissabon stand dabei unter Druck, da Brüssel sie zur Schuldenreduzierung zwang. Doch erst verganegnen Sommer gelang die Übergabe an private Aktionäre. Für sieben Monate zumindest. TAP Portugal betriebt heute eine Flotte von 77 Flugzeugen. Damit bedient die 1945 gegründete Fluggesellschaft 83 Ziele in 43 Ländern. Vor allem auf Strecken nach Südamerika ist TAP sehr stark.

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