Der deutsche Staat will 25 Prozent der Anteile an Lufthansa und damit eine Sperrminorität, zwei Sitze im Aufsichtsrat und eine Verzinsung des Darlehens von neun Prozent. Das geht dem Management von Lufthansa zu weit. Vor allem der hohe Zinssatz des Kredites mache dem Vorstand unter Chef Carsten Spohr Sorgen, schreibt die Süddeutsche Zeitung.
Zu viel Mitsprache?
Die Zinslast führe zu einer finanziellen Belastung von einer halben Milliarde pro Jahr. Das verunmögliche künftige Investitionen. Aber auch die beiden Vertreter im Aufsichtsrat sind der Führung gemäß dem Blatt ein Dorn im Auge, da sie zusammen mit den Arbeitnehmervertretern sie Mehrheit hätten. Das Portal Business Insider schreibt indes, die beiden Posten würden nicht von Beamten oder Politikern besetzt.
Der Deal drohe durch den Streit zu kippen, so die Süddeutsche weiter. Bei Lufthansa überlege man sich deshalb schon Alternativen zur Staatshilfe. Ein möglicher Plan B sei ein Schutzschirmverfahren, wie es Condor durchläuft.
Liquidität schwindet schnell
Es ist eine Sonderform des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung. «Es kann nur beschlossen werden, wenn die betroffene Gesellschaft lediglich drohend zahlungsunfähig ist und positive Sanierungsaussichten bestehen», erklärt Rechtsanwalt und Sanierungsexperte Jasper Stahlschmidt von der Wirtschaftskanzlei Buchalik Brömmekamp. Das Unternehmen ist also an sich gesund.
Lufthansa hatte vergangene Woche erklärt, die Liquidität von 4,4 Milliarden werde schnell aufgebraucht. Und man glaube nicht, den enormen Kapitalbedarf über den Finanz- und Kapitalmarkt decken zu können. Deshalb hofft der Konzern auf den Staat.