Grund für die Verzögerung ist laut dem zuständigen Planungsbüro Drees & Sommer die Covid-19-Pandemie. Es sei Zeit verloren gegangen, weil die Bereitschaft der Baufirmen, während der Pandemie ein solches Projekt zu realisieren, nicht vorhanden war, heißt es vom Planungsbüro. Es habe schlicht keine Angebote gegeben.
Fertigungslinie wird CO2-neutral
Das sei nun anders, versichert Nico Neumann, operativer Chef von Deutsche Aircraft. Man sei in der Endphase bei der Wahl des ausführenden Bauunternehmens. «Wir gehen davon aus, dass wir Ende Oktober mit dem Bau der Endmontagelinie starten können.» Nach 18 Monaten Bauzeit sollen bis Ende 2025 auf 62.000 Quadratmetern neben der Fertigungslinie auch ein Auslieferungshangar, ein Logistikzentrum und ein Verwaltungsgebäude entstehen.
Gesamtpaket in Leipzig/Halle stimmt
«Wir haben uns viele Standorte in Deutschland angeschaut, aber der Standort am Flughafen Leipzig/Halle hat uns mit Infrastrukturanbindung auf Schiene, Straße und Luft überzeugt», so Neumann. Auch habe Deutsche Aircraft die Unterstützung aus Politik und Wirtschaftsförderung gespürt. Vom Land Sachsen erhielt Deutsche Aircraft eine finanzielle Unterstützung von 6,5 Millionen Euro. Die Bundesregierung unterstützt das Projekt mit rund 140 Millionen Euro.
Das Besondere an der Fertigungsstätte sei, so Neumann weiter, dass die Endmontagelinie für die D328 Eco als Digitalzwilling bereits existiere, was eine massive Effizienzsteigerung möglich mache. Virtuell sei er schon durch die fertige Fabrikhalle gelaufen, so der operative Chef im Gespräch mit aeroTELEGRAPH. Die Arbeiten dazu haben 2020 zusammen mit dem Frauenhofer Institut begonnen.
Produktionsstart Ende 2026
Viel Verzögerung darf es auf dem Weg zur Serienproduktion der D328 Eco nicht mehr geben. Nach der Baufertigstellung Ende 2025 muss die Produktionsanlage installiert werden. Mit Beginn 2026 will Deutsche Aircraft dann die ersten Maschinen bauen. «Wir rechnen mit der Zertifizierung der Maschine Ende 2026», so Neumann. Die ersten Maschinen sollen dann ab Ende 2027 an Kunden übergeben werden.
aeroTELEGRAPH
Private Wings-Chef Peter Gatz (links), Götz Ahmelmann, Chef der Mitteldeutschen Flughafen AG (Mitte), und Nico Neumann, operativer Chef von Deutsche Aircraft. Bild: aeroTELEGRAPH.
Erstkunde der D328 Eco ist die Fluggesellschaft Private Wings, die bereits elf Dornier 328 betreibt. Die Berliner Charterairline hat am Tag des Spatenstichs eine Absichtserklärung über fünf Exemplare unterschrieben. Airline-Chef Peter Gatz zeigte sich im Gespräch mit aeroTELEGRAPH entspannt, was den Auslieferungszeitpunkt der ersten Maschine angeht. «Es ist nicht so relevant, wann die Maschine kommt, ob nun ein Jahr früher oder später, es ist nur wichtig, dass sie kommt».
48 Flugzeuge pro Jahr
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Deutsche Airline ist erste Kundin der D328 Eco
Fabrik der D328 Eco von Deutsche Aircraft: Ab 2026 sollen am Flughafen Leipzig/Halle ersten Maschinen produziert werden.
Und 2027 sollen die erstem Maschinen ausgeliefert werden.
Erstkundin ist Private Wings.,