Malev sucht händeringend nach einem Investor - möglichst aus Europa.

Wieder Millionen für Malev

Schon wieder greift der Staat der strauchelnden Nationalairline unter die Arme - schon wieder mit Millionen.

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Inmitten der Suche nach einem Käufer schießt der ungarische Staat erneut mehrere Millionen in die marode Malev ein. Den Kredit für die Staatsairline stellt der ebenfalls staatliche Vermögensverwalter MNV zur Verfügung, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Rund 5 Milliarden Forint (rund 16 Millionen Euro/20 Millionen Franken) beträgt die Summe dieses Mal. Schon einmal hatte die Regierung der Fluglinie in diesem Jahr helfen müssen. Bereits im Sommer gab sie Malev eine Finanzspritze von 18,5 Milliarden Forint (69 Millionen Euro/82 Millionen Franken), um die traditionsreiche Airline vor einem Grounding zu bewahren. Denn ein Aus der Fluggesellschaft wäre in den Augen vieler Ungarn katastrophal. Tausende Arbeitsplätze hängen an ihr - direkt und indirekt.

Momentan ist Malev auf der Suche nach einem Investor. Doch die gestaltet sich alles andere als einfach. So sprang die chinesische Hainan aus Gründen der Profitabilität im Dezember wieder ab (aeroTELEGRAPH berichtete). Schon mehrfach waren Privatisierungspläne zuvor gescheitert. Die Airline war 2007 privatisiert worden. Die Anteile gingen zuerst an ein russisches Konsortium und von dort an die russische Vnesheconombank weiter. Die wollte ihre Anteile dann wieder los werden. Da sich kein Käufer fand, sprang der ungarische Staat ein. Im Februar 2010 übernahm Budapest also wieder 95 Prozent der Anteile und musste noch 25 Milliarden Forint (94 Millionen Euro/112 Millionen Franken) in die Fluglinie einschießen.

Privatisierungskreislauf

Davor hatte der Staat schonmal ungewollt zehn Jahre lang die Aktienmehrheit besessen. 1997 hatte er die Anteile privater Investoren zurückkaufen müssen. Denn Hauptaktionärin Alitalia (1992 bei der ersten Privatisierung eingestiegen) suchte damals den Ausstieg. Jetzt ist man trotz dieser Vorgeschichte offenbar noch optimistisch. Anfang Dezember erklärte Entwicklungsminister Tamas Fellegi, es gebe schon einen sehr konkreten Interessenten. Die Gespräche seien weit fortgeschritten, heißt es. Aber wer genau der Geldgeber sein soll, will die Regierung nicht verraten, da es ein börsennotierter Konzern sei. Auch wenn noch kein offizieller Interessent bekannt ist, spekulieren Medien auf die tschechische Unimex Group mit ihrer Fluggesellschaft Travel Service - die größte private Airline des Nachbarlandes.

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