Nun rückt die Liquidierung der Airline näher. Am Freitag (17. April) veröffentlichten südafrikanische Medien ein Schreiben der Sonderverwalter an das Management und die Gewerkschaften von SAA. Es sieht vor, alle rund 4700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entlassen. Im Gegenzug sollen sie erhalten: für jedes Dienstjahr einen Wochenlohn, dazu einen Monatslohn, anteilig einen 13. Monatslohn sowie Vergütung für ausstehenden Urlaub.
Bleibt Geld für Abfindungen?
Die Kabinencrew-Gewerkschaft Sacca, die rund 60 Prozent der Angestellten von South African Airways repräsentiert, erklärte am Wochenende, sie halte das Schreiben für illegal. Viele der aufgeführten Gewerkschaften seien gar nicht kontaktiert worden. Die Arbeitnehmervertretung fürchtet auch, dass bei einer Liquidierung der Fluglinie andere Schuldner vorrangig bedient werden und gar kein Geld übrig bleibt, die Zahlungen an die Mitarbeiter zu leisten.
Als einziger Gesellschafter von South African Airways muss die Regierung dem Plan zur Entlassung aller Mitarbeiter zustimmen. Angesichts der unpopulären Maßnahme gibt sie sich noch vorsichtig. So erklärte das Ministerium für Staatsunternehmen am Wochenende, eine Streichung aller Jobs stehe nicht unmittelbar bevor. Man berate immer noch mit den Gewerkschaften über ein neues Geschäftsmodell.
Bericht von der Regierung
Auch die Sonderverwalter würden sich noch in Verhandlungen mit Regierung, Gewerkschaften und Kreditgebern befinden. Noch am Montag (20. April) wird ein Bericht von der Regierung zur Lage bei South African Airways erwartet. Offenbar hat die Fluggesellschaft nur noch Geld für zwei Wochen.