Spielzeug von South African Airways: Die Fluglinie kämpft ums Überleben.

Kollaps verhindernSouth African rettet sich in Gläubigerschutz

Um sich vor Klagen und Gläubigern zu schützen, meldet die Fluggesellschaft Gläubigerschutz an. South African Airways packt nun eine «radikale Restrukturierung» an.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Acht Tage lang streikten ab Mitte November die Mitarbeitenden von South African Airways. Die Gewerkschaften forderten eine Lohnerhöhung von 8 Prozent. Am Ende gewährte ihnen die Fluggesellschaft 5,9 Prozent - aber erst im kommenden Februar und wenn genug Geld vorhanden ist.

Das ist inzwischen fraglich. Denn der Streik hat die seit Jahren schwierige Lage der südafrikanischen Nationalairline verschlimmert. Rund 52 Millionen Rand, umgerechnet 3 Millionen Euro, kostete die Arbeitsniederlegung gemäß der Regierung pro Tag.

Vor Klagen geschützt

Dadurch sei South African Airways an den Rande des Kollapses gedrängt worden, so ein Minister. Geschäftspartner wie Versicherer und große Reisebüros begannen bereits, ihre Dienste für die Fluglinie einzustellen. Schon am vergangenen Wochenende kündigte die Regierung in Pretoria deshalb eine «radikale Restrukturierung» an.

Nun wurde dazu auch das Umfeld geschaffen. South African Airways rettet sich in Gläubigerschutz, nach südafrikanischem Recht Business Rescue genannt, wie am Donnerstag (5. Dezember) bekannt gegeben wurde. Es ist eine Form der Insolvenz, bei der das Ziel eine grundlegende Sanierung ist und das Unternehmen vor Klagen und Forderungen der Gläubiger geschützt ist.

«Unkontrollierte Implosion» verhindern

In Kürze wird ein Sonderverwalter ernannt, der die Geschäfte von South African Airways überwachen wird. So sichere man die «Minimierung der Wertverluste in den Tochtergesellschaften und beste Aussichten für ausgewählte Aktivitäten innerhalb der Gruppe, um erfolgreich weiterzuarbeiten», heißt es in einer Mitteilung von South African Airways. Der Flugbetrieb wird weitergeführt, allerdings kündigt die Fluggesellschaft einen angepassten Flugplan an.

So könne man eine «unkontrollierte Implosion» verhindern, heißt es in einem Schreiben der Regierung, das an die Öffentlichkeit gelangte. Zudem sei man davor geschützt, dass Gläubiger eine Liquidation des Unternehmens forderten, so der Brief des Präsidialamtes weiter. Die Unterstellung unter Gläubigerschutz sei «dringend».

«Unkontrollierte Implosion» verhindern

Der Minister für Staatsbetriebe, Pravin Gordhan, kündigte an, bestehende Gläubiger würden die Fluggesellschaft mit einer Geldspritze von 2 Milliarden Rand (124 Millionen Euro) unterstützen. Die Regierung schieße ebenfalls 2 Milliarden ein. So soll South African Airways den Restrukturierungsprozess ohne Geldprobleme durchziehen können.

Gordhan erklärte weiter, man werde nun die Kostenstruktur von South African Airways kritisch beleuchten. Schon vor einigen Wochen hatte das Management der Airline angekündigt, bis zu ein Fünftel der Stellen streichen zu wollen. Zudem werde die Regierung die staatlichen Beteiligungen in der Luftfahrtbranche neu organisieren, erklärte der Minister.

Mehr zum Thema

Der erste Airbus A350 von South African Airways.

South African Airways holt sich mehr Airbus A350

Airbus A350 von South African Airways: Effizienter werden und Sparen ist angesagt.

South African Airways streicht fast jede fünfte Stelle

Flieger von Blue Panorama: Von Alitalia fallen gelassen.

Blue Panorama: Gläubigerschutz

Pan American World Airways: Das erste Büro war auf Key West in Florida - noch heute erinnert ein nostalgisches Zeichen an den «Geburtsort» der Airline. Die Airline schaffte es nicht aus der Krise.

Die größten US-Airline-Pleiten

Video

Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Evangel auf dem Weg ins Mid-America Flight Museum: Von dem Flugzeug wurden nur acht Exemplare gebaut.
Das Mid-America Flight Museum in Texas hat ein neues Exponat: die Evangel 4500. Das Flugzeug ist robust und sollte in den 1960er Jahren die Buschflugzeuge sicherer machen. Der kommerzielle Erfolg blieb aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin