Flugzeuge von Air India am Flughafen: Alles soll überprüft werden.
Konsequenz von Flug AI171

Nach Absturz von Boeing 787 von Air India: Indien krempelt Aufsicht um

Die Aufarbeitung des Absturzes der Boeing 787 von Air India läuft auf Hochtouren. Auch die indische Luftfahrtbehörde will sich ändern. Sie will künftig völlig anders arbeiten.

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Nach dem tragischen Absturz von Flug AI171 von Air India in Ahmedabad, bei dem 274 Menschen im Flugzeug und am Boden ums Leben kamen, zieht die indische Luftfahrtbehörde Konsequenzen. Sie kündigt eine grundlegende Neuausrichtung ihrer Sicherheitsaufsicht an. Bislang agierte sie in klassischer Behördenlogik: Zuständigkeiten waren klar getrennt, jede Direktion arbeitete weitgehend eigenständig.

Genau dieses Silodenken will das Directorate General of Civil Aviation DGCA nun aufbrechen. Stattdessen soll künftig ein integrierter, bereichsübergreifender Prüfmechanismus greifen, heißt es in einer Mitteilung.

Indische Behörde will alle Aspekte überprüfen

Kern des neuen Konzepts ist ein sogenanntes 360-Grad-Audit. Es soll alle Aspekte der Luftfahrtsicherheit erfassen, von betrieblichen Verfahren über Managementsysteme bis hin zur Einhaltung nationaler und internationaler Vorschriften. Erfasst werden nicht nur Linien- und Charterfluggesellschaften, sondern auch private Betreiber, Wartungsbetriebe, Ausbildungsorganisationen, Flugsicherungsdienste, Flughäfen und Bodenabfertiger.

Ziel ist es, Stärken und Schwachstellen systematisch zu identifizieren – mit dem Anspruch, die gesamte Sicherheitsarchitektur zu verbessern. Die neue Vorgehensweise sei proaktiv ausgerichtet, wie die indische Luftfahrtbehörde betont. Sie orientiert sich dabei an den Standards und Empfehlungen der International Civil Aviation Organisation Icao sowie an den eigenen nationalen Sicherheitszielen.

DGCA plant interdisziplinäre Teams

Durchgeführt werden die neuen Spezialprüfungen von interdisziplinären Teams unter Leitung eines ranghohen DGCA-Vertreters – etwa auf Direktor- oder Generaldirektionsebene. Mit an Bord sind Fachleute aus unterschiedlichsten Bereichen: Flugbetrieb, Lufttüchtigkeit, Flugplatzinfrastruktur, Lizenzen, Flugsicherung und Sicherheitsmanagement.

Die Spezialprüfungen sollen das bestehende Überwachungsprogramm nicht ersetzen, sondern ergänzen. Das DGCA kündigt an, die Maßnahmen parallel zu den routinemäßigen Inspektionen des jährlichen Prüfprogramms umzusetzen.

Absturz der Boeing 787 brachte Indien ins Grübeln

Indien hat sich in den letzten Jahren als einer der dynamischsten Luftfahrtmärkte der Welt etabliert – mit rasantem Wachstum und einem steigenden Anteil am globalen Passagieraufkommen. Der Absturz der Boeing 787 von Air India war ein Schock. Natürlich wegen der Zahl der Todesopfer, aber auch, weil er wieder zentrale Fragen nach der Sicherheitskultur aufwarf.

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