Nach dem Unglück von Jeju-Air-Flug 7C2216 mit 179 Todesopfern zieht Südkorea weitere Konsequenzen. Künftig sollen Drohnen Vögel von Flughäfen fernhalten – und weitere Maßnahmen sind geplant.
Immer wieder kommt es in der Luftfahrt zu unangenehmen Zwischenfällen, wenn zivil gesteuerte Drohnen den Flugverkehr stören - und das, obwohl es klare Regeln gibt, wo man sie einsetzen darf. In Korea sollen Drohnen jetzt aber helfen, die Flugsicherheit zu erhöhen.
Wie das Verkehrsministerium am Mittwoch bekannt gab, werden bald Drohnen eingesetzt, um Vögel aus der Umgebung von Flughäfen fernzuhalten. Bis Ende 2026 ist die Entwicklung von Drohnen geplant, die Vögel erkennen und gezielt Vergrämungsmittel versprühen können. Ab 2028 sollen sie an allen Flughäfen im Land zum Einsatz kommen, berichtet die New York Times.
Ab Juni 2025 sollen Wärmebildkameras installiert werden, ab August folgen akustische Abschreckungssysteme gegen Vögel. Zusätzlich kündigte das Verkehrsministerium die Anschaffung von Lasersystemen und weiteren Einsatzfahrzeugen an. Auch die Zahl der Sicherheits- und Kontrollkräfte an Flughäfen soll erhöht werden.
Auslöser für die Initiative war das Unglück von Jeju-Air-Flug A72216 am 29. Dezember 2024. Die Maschine war im Landeanflug auf den Muan International Airport verunglückt, nachdem die Crew einen Vogelschlag gemeldet und einen Notruf abgesetzt hatte. Die Boeing 737 landete auf dem Rumpf, rutschte über die Piste, prallte gegen eine Mauer, auf der sich Antennen befanden, und ging in Flammen auf. 179 der 181 Menschen an Bord starben.
Bislang ist unklar, ob der Vogelschlag den Unfall direkt verursachte. Fakt ist: In beiden Triebwerken wurden Federn und Blutspuren gefunden. Laut einem Bericht der New York Times gab es zudem bereits vor dem Unglück Hinweise auf Vogelprobleme in Muan, denen der Betreiber Korea Airports Corporation nicht ausreichend nachgegangen sein soll.
Ein weiteres Problem sieht die Regierung in der Lage einiger Airports. Mehrere Flughäfen befinden sich in der Nähe von Feuchtgebieten – bevorzugte Rastplätze vieler Vogelarten. Die Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und Umweltstellen will man künftig intensivieren, um die Anziehungskraft dieser Regionen für Vögel zu reduzieren.
Südkorea setzt nach dem Unglück auch darauf, feste Strukturen wie die Mauer in Muan durch zerbrechliche Konstruktionen zu ersetzen.