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Serbien will neue Nationalairline

Belgrad wurde die Nationalairline JAT in mehreren Versuchen nicht los. Nun hat man offenbar einen ganz neuen Plan. Und darin soll Etihad eine Rolle spielen.

Im Dezember erst war die Privatisierung einmal mehr gescheitert. Zum dritten Mal schaffte Serbiens Regierung es nicht, einen Käufer für die marode Nationalairline zu finden. Denn letztes Jahr flog sie einen Verlust von 3,2 Milliarden Dinar (27 Millionen Euro/32 Millionen Franken) ein. Und daher begrub man das Vorhaben inzwischen offenbar endgültig. Stattdessen will Belgrad einen Neustart wagen. «Wir wollen eine neue JAT», erklärte Wirtschaftsminister Mladjan Dinkić am Montag (22. Oktober) bei einer Wirtschaftskonferenz in Belgrad. «Die alte JAT muss in die Insolvenz. Sie ist nicht mehr tragbar», so das Regierungsmitglied weiter.

Die neue Fluggesellschaft solle frei von jeglichen Schulden starten können und eine neuere Flotte besitzen. Man plane, zwölf neue Airbus-Flieger zu leasen. Bisher fliegt JAT mit einer Flotte von 12 älteren ATR- und Boeing-Maschinen. Für die Verträge würde die Regierung der Airline mit einer Garantie von rund 140 Millionen Dollar zur Seite stehen, so Dinkić.

Bisher nur eine Idee

Doch damit nicht genug. Für JAT wünscht sich die Regierung einen starken Partner. Damit würde die Finanzierung der neuen Flotte einfacher. «Das ist bisher nur eine Idee», so Dinkić laut der Nachrichtenagentur Reuters. Doch die Erneuerung der Nationalairline sei beschlossene Sache. Einen Wunschpartner für eine Kooperation machte er jedoch bereits aus. In Belgrad setzt man auf Etihad. Die Zusammenarbeit könnte sich dann auch weiter erstrecken, so der Minister. Mit den Golfstaaten wäre auch eine wirtschaftliche Partnerschaft lohnenswert, glaubt er. So könne man etwa gemeinsam einen neuen Fracht-Standort errichten, den man für den Transport von Früchten und anderen landwirtschaftlichen Gütern nutzen könne, schreibt die Zeitung Novinite. Immerhin seien die Golfstaaten da auf Importe angewiesen.