Angestellte von Skyguide im Tower in Zürich: Haben keinen einfach Job.

SkyguideSchweizer Flugsicherung stolpert in den Sommer

Weitere Vorfälle und längere Drosselung der Kapazitäten. Die Flugsicherung Skyguide hatte sich den Start in die Schweizer Hochsaison anders vorgestellt - und setzt nun eine Taskforce ein.

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Seit zwei Jahren gibt es Schwierigkeiten. Im Juni 2022 musste die Flugsicherung Skyguide aufgrund eines IT-Systemausfalls für mehrere Stunden den Schweizer Luftraum sperren, da verlässliche Angaben zu Flughöhe, Flugnummern und Routenplanung fehlten. Es war ein Super-Gau.

Obwohl die Flugsicherung diese Probleme aufarbeitete, kam es auch von Anfang 2023 bis Februar 2024 zu drei weiteren technischen Zwischenfällen. Skyguide erklärt die wiederholten Informatikprobleme damit, dass sie ein System, das teilweise mehr als 30 Jahre alt ist, durch ein neues, virtualisiertes und vollständig digitalisiertes System ersetzt.

Puffer durch geringere Kapazitäten

Wie holprig die Umstellung verlief, zeigte im März 2024 ein Brief der Schweizer Gewerkschaft der Fluglotsinnen und Fluglotsen, Helvetica, an Skyguide-Chef Alex Bristol. «Das Betriebspersonal hat das Vertrauen in unsere Systeme verloren», hieß es darin. «Unser vorrangiges Ziel ist es, dass die Verkehrsteilnehmer in der Luft mit genügend Abstand zueinander fliegen. Gleichzeitig beherrscht uns aber die Angst vor Systemausfällen.»

Die Flugsicherung reagierte auf die Probleme unter anderem damit, dass sie zunächst von März bis Anfang Juni eine Kapazitätsreduzierung bei den Flugbewegungen in Zürich und Genf um 20 Prozent einführte, um einen Puffer zu haben. Zum Anstieg des Verkehrs ab Ende Juni oder spätestens Anfang Juli wollte man zur vollen Kapazität zurückkehren.

Ein Vorfall in Genf, einer in Zürich

Doch es kam zu zwei weiteren Vorfällen. Am 25. Juni gab es bei heftigen Regenfällen eine Überschwemmung im Untergeschoss des Kontrollzentrums von Skyguide in Genf. Die Kühlung des Rechenzentrums wurde beeinträchtigt, es drohte eine Überhitzungsgefahr und um kurz nach 22 Uhr wurde der Luftraum über Genf vorübergehend geschlossen. Am 28. Juni sorgten IT-Probleme bei Skyguide dafür, dass am Flughafen Zürich anderthalb Stunden lang keine Flugzeuge starten konnten und auch die Zahl der Landungen beschränkt war.

Die Kapazitätsbeschränkung endete nicht wie geplant im Juni, sondern besteht weiterhin, wie ein Skyguide-Sprecher sagt. Zwar habe man zwei angekündigte Softwareupdates schon vorgenommen. «Das letzte Update fand in der Nacht von Montag auf Dienstag statt», sagte der Sprecher gegenüber der Aargauer Zeitung. Für ein Fazit dazu sei es aber noch zu früh.

Zwei Updates und eine Taskforce

«Alle anderen bisher implementierten Updates waren erfolgreich und haben zur Stabilisierung der Systemlandschaft beigetragen», so der Sprecher. Die Panne vom 28. Juni habe nichts damit zu tun und stehe auch in keinem Zusammenhang mit anderen Vorfällen.

Den Puffer durch die Kapazitätsreduzierung braucht Skyguide laut dem Sprecher aktuell noch, allerdings soll die Rückkehr zur vollen Auslastung bald erfolgen, eher in Tagen als in Wochen. Zudem hat die Schweizer Flugsicherung eine Taskforce eingeführt, also eine spezielle Arbeitsgruppe, die die Situation genau überwacht, während der Sommerreiseverkehr durch den Ferienstart in vielen Kantonen den Höhepunkt erreicht.

Das ist die Skyguide-Taskforce

Aufgabe der Taskforce ist es, «die Lagebeurteilung sowie die entsprechenden operativen Maßnahmen zu treffen», so der Sprecher auf Anfrage von aeroTELEGRAPH. «Die Taskforce besteht aus zwölf Mitgliedern von Skyguide, aus den Abteilungen Operations, Technik, Legal und Kommunikation.» Bis vergangenen Freitag seien zudem je ein Vertreter von Swiss und vom Flughafen Zürich dabei gewesen, die auch zum Krisenstab nach der Störung vom 28. Juni gehört hätten. «In der aktuellen Phase ist deren Teilnahme nicht mehr nötig.»

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