Nicht bereit zu «hohen Preisen»
Man habe zehn Monate lang Gespräche mit Boeing über einen großen Folgeauftrag geführt, so Ryanair am Montag (6. September) in einer Mitteilung. «In der vergangenen Woche wurde jedoch deutlich, dass die Preisdifferenz zwischen den Partnern nicht geschlossen werden konnte, sodass beide Seiten übereingekommen sind, keine weitere Zeit mit diesen Verhandlungen zu verschwenden», so die Gruppe. Man sei nicht bereit, «hohe Preise für Flugzeuge» zu bezahlen.
Mehr Passagiere, höhere Reichweite
Boeing sein in Bezug auf die Entwicklung der Nachfrage nach Flugzeugen viel optimistischer, so Ryanair, und will deshalb höhere Preise verlangen. Man teile diese Prognose nicht, so O'Leary. Das könne vielleicht auch erklären, «warum andere große Boeing-Kunden wie Delta und Jet 2 in den letzten Wochen neue Aufträge eher an Airbus als an Boeing vergeben haben», so der Vorstandsvorsitzende.
Für die 737 Max 10 hat Boeing den Rumpf der 737 Max 9 um 167,6 Zentimeter gestreckt und so Platz für zusätzliche Passagiere geschaffen. Sie fasst bis zu 230 Reisende, während es bei der Max 9 maximal 220 sind, bei der Max 200 210. Auch die Tragflächen wurden neu designt, das Hauptfahrwerk angepasst, eine neue Druckkalotte entworfen und Anpassungen bei den Notausgängen gleich hinter den Tragflächen vorgenommen. Mit einem Zusatztank kann die Boeing 737 Max 10 nonstop 6110 Kilometer weit fliegen.
Nicht bereit zu «hohen Preisen»
Einen solchen Verhandlungsabbruch öffentlich zu machen, ist ungewöhnlich. Vielleicht steckt aber auch genau dahinter erneut Taktik. O'Leary schlägt die Tür hinter Boeing zu und hofft, dass die Amerikaner sich in einiger Zeit wieder mit einem besseren Angebot melden. «Wir verfügen über eine mehr als ausreichende Auftragspipeline, die es uns ermöglicht, in den nächsten fünf Jahren mit einer Boeing 737-Flotte, die auf über 600 Flugzeuge anwachsen wird, stark zu wachsen», so der Ryanair-Chef.