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Windkanaltests im Visier

Russland will An-124 durch Elefant ersetzen

Ein neuer Riesenfrachter soll die Antonov An-124 ersetzen. Das wichtigste Luftfahrt-Forschungsinstitut Russlands zeigt nun, wie weit es mit der Entwicklung ist.

2015 lösten der ukrainische Flugzeugbauer Antonov und sein russischer Partner UAC ihr Gemeinschaftsunternehmen auf. So wurde zunächst nichts aus der geplanten Neuauflage des beliebten Riesenfrachters An-124. Antonov alleine konnte das Projekt nicht stemmen. Es fehlt an Geld und der Zugang zu Lieferanten in Russland ist versperrt.

Seit vergangenem Sommer spricht Russland jedoch davon, die Produktion von An-124 selbst wieder zu starten. Der Plan: Eine Maschine mit völlig neuer Avionik, neuem Fahrwerk und neuen Triebwerken. «Sie wird auf der An-124 aufgebaut, eigentlich aber ein ganz neues Flugzeug sein», sagte ein Mitglied der Regierungskommission für Luftfahrtentwicklung. Deshalb werde die Neuversion auch unter neuem Namen auf den Markt gebracht.

Tests im August und September

Ende Januar zeigte das Zentrale Aerohydrodynamische Institut nahe Moskau nun, wie weit man schon ist bei der Entwicklung des An-124-Ersatzes. Der schwere Transporter trägt demnach den Projektnamen Slon, was auf Deutsch Elefant heißt. Das Luftfahrtinstitut arbeitet gerade an einem aerodynamischen Modell für Windkanaltests. Dazu gehören Rumpf, Tragflächen, Triebwerksgondeln und Leitwerke. Erste Tests sind für August und September anvisiert.

Der vierstrahlige Jet soll 150 Tonnen Fracht bei einer Reisefluggeschwindigkeit von 850 Kilometern pro Stunde rund 7000 Kilometer weit transportieren können. Bei maximaler Beladung von 180 Tonnen sind 4900 Kilometer möglich, so die Planung. Frühere Präsentationen hatten gezeigt, dass der Flieger 82,3 Meter lang und am höchsten Punkt 24 Meter hoch sein wird. Die Spannweite wird mit 87,1 bis 88,3 Meter angegeben.

An-124 schafft 150 Tonnen Fracht

Zum Vergleich: Die der verbesserte Variante An-124-100M-150 kann maximal 150 Tonnen Fracht aufnehmen. Sie ist 68,96 Meter lang, hat eine Spannweite von 73,3 Metern und eine Höhe von 20,78 Metern. Insgesamt wurden 55 Exemplare der An-124 gebaut.