Letzte Aktualisierung: um 19:06 Uhr

Versteigerung

Reste von Germania kommen unter den Hammer

Wer sich ein Andenken an die insolvente deutsche Airline sichern will, kann bald auf Trolleys und Sitzreihen bieten. Doch von Germania steht noch viel mehr zum Verkauf.

Nachdem Flug ST3711 in Nürnberg gelandet war, stellte Germania in der Nacht zum 5. Februar den Betrieb ein. Versuche, einen neuen Investor für die insolvente deutsche Airline zu finden, blieben erfolglos. Am 1. April eröffnete das Amtsgericht Charlottenburg schließlich das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Germania Fluggesellschaft, der Germania Technik Brandenburg und der Germania Flugdienste. Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg erklärte: «Im eröffneten Insolvenzverfahren geht es jetzt darum, das Vermögen der insolventen Unternehmen zu verwerten und am Ende an die Gläubiger zu verteilen.»

Und genau das geschieht nun: Vermögen wird verwertet. Denn die Hamburger Industrie-Verwertungsgesellschaft mit dem langen Namen Hanseatische Industrie-Consult
Holger Haun & Tom Thomsen KG wird ab Mai online Inventar der Germania-Gesellschaften versteigern. In einer Vorankündigung ist zu lesen, was alles unter den Hammer kommt. Dazu gehört etwa ein Fuhrpark mit 40 Fahrzeugen, darunter Transporter wie VW T6 und Pkw wie Ford Ranger und Seat Alhambra. Hinzu kommen Gabelstapler und Hubwagen.

2000 Trolleys und 700 Ipads

Aviatikfans aufhorchen lassen dürften aber eher die 30 Flugzeugmodelle, 2000 Trolleys und eine nicht genannte Zahl an Flugsitzreihen. Einen Eindruck von der Größe des insolventen Unternehmens vermittelt der Posten «Büromobiliar für ca. 470 Büroarbeitsplätze». Dazu kommen unter anderem 300 PCs, 700 Monitore, 160 Notebooks und 500 Telefone.

Ebenso zu haben sind 700 Ipad Mini 4. Mit diesen hatte Germania ihre Crews vor genau einem Jahr ausgestattet. «In der Startphase ab Mai werden die Ipads vorrangig für den Bordverkauf und den Bordservice genutzt», schrieb die Airline damals. «Auch Reservierungen und Informationen über Umsteiger werden digital hinterlegt sein.»

Nicht mal eineinhalb Jahre nach Air Berlin

Es könnten weitere Gegenstände hinzukommen, denn die Hanseatische Industrie-Consult ist noch mit der Zusammenstellung des Auktionskataloges beschäftigt. Es wird mehrere Auktionen geben, thematisch getrennt, denn wer ein Auto kaufen will, interessiert sich nicht unbedingt auch für Büromöbel. Schon Ende der Woche sollen drei Auktionen starten, wie die Firma gegenüber aeroTELEGRAPH erklärte. Damit kommt das Inventar von Germania nicht einmal eineinhalb Jahre nach dem von Air Berlin unter den Hammer.