Airbus A319 von Germania in Pristina: Die Airline hebt nicht mehr ab.

Insolvenz angemeldetGermania ist am Ende und stellt Flüge ein

Eine weitere deutsche Fluggesellschaft muss aufgeben. Germania hat den Betrieb eingestellt und Insolvenz angemeldet.

Top-Jobs

aaa aviation academy austria logo

Fluglehrer/-in FI(A) mit Funktion Deputy CFI

Vollzeit
Aviation Academy Austria
Flugschule
Feste Anstellung
Top jobs
Wiener Neustadt - LOAN
Österreich
aaa aviation academy austria logo

Fluglehrer/-in FI(A)

Vollzeit
Aviation Academy Austria
Flugschule
Feste Anstellung
Top jobs
Wiener Neustadt - LOAN
Österreich
Goldeck Logo

Captain Pilatus PC-12NGX (f/m/d)

LOWW/VIE
LOAN
Feste Anstellung
Business Aviation
Goldeck-Flug Gesellschaft m.b.H.
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Goldeck Logo

Inflight Service Personnel (M/F/D)

LOWW/VIE
Feste Anstellung
Business Aviation
Goldeck-Flug Gesellschaft m.b.H.
Österreich
Vollzeit
Top jobs

Seit Anfang Januar blickten die Angestellten von Germania sorgenvoll in die Zukunft. Damals wurde bekannt, dass die deutsche Fluggesellschaft in Finanznot steckt. Als das Unternehmen dann Ende des Monats auch noch die Löhne nicht zahlen konnte, wurde aus Sorge Angst. Nun sind ihre schlimmsten Befürchtungen der Mitarbeiter wahr geworden. Nachdem Flug ST3711 aus Fuerteventura in Nürnberg landete, stellte Germania in der Nacht zum 5. Februar den Betrieb ein.

Damit ist das Unternehmen am Ende. Die Germania Fluggesellschaft, die Germania Technik Brandenburg und die Germania Flugdienste haben am Montag (4. Februar 2019) beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg zugleich Insolvenz beantragt. «Leider ist es uns schlussendlich nicht gelungen, unsere Finanzierungsbemühungen zur Deckung eines kurzzeitigen Liquiditätsbedarfs erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Wir bedauern sehr, dass uns als Konsequenz daraus keine andere Möglichkeit als die der Insolvenzantragstellung blieb», kommentiert Eigentümer und Geschäftsführer Karsten Balke den Schritt.

Krise im Sommer verschärft

Die Probleme von Germania spitzten sich vergangenen Sommer zu. Die vielen Verspätungen führten wie bei anderen Airlines zu hohen Kompensationszahlungen, ebenso belastete der gestiegene Kerosinpreis. Hinzu kamen als spezifische Probleme «erhebliche Verzögerungen bei der Einflottung von Fluggerät» und eine «außergewöhnlich hohe Anzahl technischer Serviceleistungen», wie die Fluggesellschaft selbst erklärt. Dadurch stieg der Finanzbedarf rasant an. Bis zum 27. Dezember brauchte Germania dringend 20 Millionen Euro. Die Lage war so prekär, dass auch ein Verkauf nicht mehr ausgeschlossen wurde.

Im Januar meldete Germania dann zuerst, man habe frisches Geld auftreiben können. Es seien sogar mehr als die 15 Millionen Euro zusammengekommen, die man angestrebt habe. Die Mittel hätten bis zum 31. Januar fließen sollen - trafen aber nicht auf den Konten der Berliner ein. Deshalb musste Germania vergangene Woche zugeben, die Januar-Löhne nicht zahlen zu können.

Seit Jahren defizitär

Besonders erfolgreich war Germania allerdings schon zuvor nicht unterwegs. In den vergangenen drei Jahren schrieb die Gruppe tiefrote Zahlen. 2016 ergab sich ein Reinverlust von mehr als 32 Millionen Euro und 2017 einer von 8,3 Millionen Euro. Für 2018 prognostizierte der Vorstand ein «Konzernjahresergebnis im Bereich von minus 20 bis minus 30 Millionen Euro». Definitive Zahlen liegen noch nicht vor.

Germania hat ihre Wurzeln in Köln. Dort gründeten türkische Unternehmer 1978 die Fluggesellschaft Special Air Transport SAT. Schon ein Jahr später verkauften sie diese jedoch an den Anwalt Hinrich Bischoff, der als erster Geschäftsführer der Hapag-Lloyd Flug bereits Luftfahrt-Know-how gesammelt hatte. Die Airline führte mit drei Sud Aviation Caravelle Ferienflüge durch. 1986 gründete der Unternehmer Germania und gliederte das Fluggeschäft in die neue Airline aus, die bis heute bestand.

In der Schweiz und in Bulgarien geht es weiter

Die Gruppe beschäftigte zuletzt rund 1300 Angestellte. Von der Insolvenz nicht betroffen sind die Schweizer Schwester Germania Flug und die bulgarische Wet-Lease-Tochter Bulgarian Eagle.

Mehr zum Thema

Airbus A321 von Germania: Die Airline braucht Geld.

Germania steht zum Verkauf

Airbus A321: Flugbetreib vorerst gesichert.

Germania will alleine weitermachen

Flieger von Germania: Die Airline steckt in Geldnot.

Germania kann Löhne nicht zahlen

Die Golden Gate Bridge am Eingang der San Francisco Bay: Beide Flughäfen in der Nähe.

Sommerflaute: Nachfrage für Flüge zwischen Europa und USA erholt sich kaum

Video

Löschflugzeug auf dem Douro: Etwas ging schief.
Portugal steht vor einem gefährlichen Sommer: Alle Canadair-Wasserbomber sind defekt – während das Land unter Hitze, extremer Trockenheit und steigender Waldbrandgefahr leidet.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
super star lufthansa frankfurt 19
Dank Millimeterarbeit und Muskelkraft schaffen es der Rumpf und das Leitwerk einer Lockheed Super Star von Lufthansa in das neue Frankfurter Zuhause des historischen Flugzeugs. Aber nicht ohne Wanken und Anspannung.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
koala airlines
Das australische Start-up konnte eine Insolvenz abwenden. Nun kündigt es den Start des Flugbetriebs für Ende 2026 an. Doch bei den wichtigen Dingen bleibt Koala Airlines vage.
Timo Nowack
Timo Nowack