Letzte Aktualisierung: um 17:32 Uhr

Charterkunden

Reiseveranstalter reagieren gelassen auf Germania-Krise

Der größte Schweizer Reiseveranstalter hat den Verkauf von Germania-Tickets gestoppt. In Deutschland sind die Partner aus der Branche noch nicht besorgt.

Gleich mehrere europäische Fluggesellschaften gingen im vergangenen Jahr pleite. Kein Wunder also, dass Kunden derzeit alarmiert sind, wenn der nächste Anbieter in Finanznot ist. Germania sucht derzeit emsig Geldgeber und auch ein Verkauf der Airline ist eine mögliche Option, aus der Krise zu kommen. Doch noch hat sich niemand gefunden, der der Airline unter die Arme greifen will und die Suche dürfte schwierig werden.

Der Reiseveranstalter Hotelplan Suisse stoppte am Mittwoch (9. Januar) den Verkauf von Germania-Flugtickets, wie eine Sprecherin der Handelszeitung bestätigte. «Wir haben uns entschieden, den Einzelplatzverkauf bis auf weiteres zu stoppen». Passagiere, die trotzdem einen Flugschein kaufen wollten, könnten das «auf eigenes Risiko» tun, heißt es vom schweizerischen Marktführer weiter. Verträge zwischen Germania und Hotelplan für feste Kontingente auf Flügen der Airline gebe es derzeit nicht.

Chartergeschäft wichtigstes Standbein

Neben Linienflügen an Städteziele sowie dem Urlaubsverkehr ist der wichtigste Pfeiler des Geschäfts von Germania der Charterverkehr für Reiseanbieter. Diese buchen Kontingente oder ganze Flieger, die sie im Rahmen ihres Angebots mit Touristen füllen. Hotelplan ist mit der Reaktion allerdings eine Ausnahme. Wir haben in den kommenden Tagen noch eine geringe Anzahl an Vollcharterflügen ab Leipzig/Halle gebucht. Zum 19. Januar ist wie früher angekündigt, eine Umstellung auf eine Bedienung durch den Partner White Airways vorgesehen», so eine Sprecherin des Reiseriesen. Zudem habe man vereinzelt Kontingente von Sekundärflughäfen bei Germania eingekauft. Änderungen diesbezüglich seien derzeit nicht geplant.

Auch beim Großkunden Schauinsland sieht man derzeit keinen Handlungsbedarf. «Uns liegen keine Informationen darüber vor, dass es zu Einschränkungen oder Änderungen im Flugplan der Germania kommt. Wir gehen daher auch weiterhin davon aus, dass alle Flüge planmäßig durchgeführt werden», heißt es zum Beispiel vom deutschen Reiseveranstalter. Thomas Cook erklärt: «Wir stehen in direktem Kontakt mit der Airline und unterstützen diese im Rahmen unserer Möglichkeiten.» Germania sei ein langjähriger, geschätzter Partner.