Flieger über Strand:  Lufthansa setzt auf Urlaubsflüge.
Projekt Ocean

Piloten kritisieren Lufthansas Angriff auf Condor und Tui

Lufthansa will mit dem Projekt Ocean ihr Tourismusgeschäft ausbauen und Condor und Tui Konkurrenz machen. Die Vereinigung Cockpit kritisierte die Pläne.

Top-Jobs

logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz

Lufthansa kündigte am Mittwoch (16. September) neue Urlaubsziele ab Frankfurt für den kommenden Sommer an. Vorstand Harry Hohmeister sagte dazu: «Wir haben bereits eine große und langjährige Kompetenz bei touristischen Angeboten und diese bauen wir als Teil unserer Strategie nun entschlossen aus.» Das entsprechende Projekt trägt den Namen Ocean.

Lufthansa treibt es seit Monaten voran. Im Juli offenbarte der Konzern, dass es bei Ocean nicht mehr nur um Lang-, sondern auch um Kurzstrecken geht. Jetzt äußert sich auch die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit und schreibt: «Stellenanzeigen wurden ausgeschrieben, ein AOC (Flugbetriebsgenehmigung) ist in der Beantragung und der Konzern kündigte intern an, drei Langstreckenflugzeuge im Frühjahr 2021 bereedern zu wollen.»

Gewerkschaft rechnet mir jahrelangen Verlusten

Die interne Blaupause für das Projekt ist die Swiss-Schwester Edelweiss. Als Ocean-Standorte sind Frankfurt und München geplant. Von dort aus will die neue Tochter Urlaubsflüge von und nach Deutschland anbieten. Den Startzeitpunkt im kommenden Frühling sieht die Vereinigung Cockpit im aktuellen Marktumfeld kritisch.

«Die Frage stellt sich schon, ob die Lufthansa mitten in der größten Krise seit dem 11. September so viel Geld in die Hand nehmen muss, um den ohnehin schon angeschlagenen Condor und Tui Konkurrenz im Touristikgeschäft zu machen», sagt Cockpit-Präsident Markus Wahl. Um wie viel Geld es dabei geht, beziffert er nicht.

Urlaubsreisen erholen sich schneller als Geschäftsreisen

Allerdings sagt Wahl: «Wir gehen von jahrelangen Anlaufverlusten aus.» Die Piloten beklagen zudem, dass die Ocean-Routen zwar aus dem Konzern bereedert würden, Lufthansa die Arbeitsplätze aber dennoch neu ausschreibe. «Die Beschäftigten gelten nicht als gesetzt, sondern müssen sich dann auf ihre eigenen Strecken zu deutlich verschlechterten Bedingungen neu bewerben und dürfen auch nur auf einen befristeten Arbeitsplatz hoffen», so Wahl. Er fordert Einstellungen zu Tarifbedingungen.

Während die Vereinigung Cockpit von einem «unglücklichen und fragwürdigen Timing des Projekts» spricht, hält man bei Lufthansa das Vorantreiben der Tourismuspläne offenbar gerade aktuell für besonders passend und notwendig. Bei der Verkündung der neuen Frankfurt-Strecken sagte Vorstand Hohmeister: «Damit reagieren wir auf die Wünsche unserer Kunden.» Mit Blick auf die Corona-Krise ergänzte er: «Die Nachfrage nach Urlaubsreisen erholt sich deutlich schneller als die nach Geschäftsreisen.»

Mehr zum Thema

Das Meer vor Mexiko: Lufthansa baut um.

Lufthansa werkelt an eigener Condor

So sahen die beiden Flugzeuge zuvor aus.

Das Vorbild für Lufthansas neuen Ferienflieger

Airbus A330 von Corsair: Bald ab Deutschland unterwegs?

Corsair möchte in Deutschland starten

ticker-lufthansa

Frequent Traveller von Lufthansa Group können künftig in ITA-Lounges

Video

hose runter
Da wollte jemand eine klare Botschaft übermitteln: Ein Video zeigt, wie ein Bodenmitarbeiter vor einem Flugzeug die Hose herunterlässt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Il-114-300 soll eine höherer Reichweite bekommen.
Ilyushin plant die Auslieferung der ersten drei Il-114-300 für das Jahr 2026. Bis 2028 soll die Reichweite des Turbopropflugzeuges um fast ein Drittel steigen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Boeing 747-8 nach der Landung in São Paulo: Der Loste fragte nach dem Grund für den Mayday-Ruf.
Dichter Nebel verhinderte die Landung in Buenos Aires. Der Flug aus Frankfurt wich deshalb nach vielen Schleifen und einem Abstecher nach Asuncion nach São Paulo-Guarulhos aus. Dort erklärte die Crew der Boeing 747-8 von Lufthansa einen Notfall.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin