Airbus A380 von Lufthansa und Emirates: Halb Fracht, halb Passagiere?

Airbus A380 von Lufthansa und Emirates: Halb Fracht, halb Passagiere?

Simeon Lüthi/aeroTELEGRAPH

Passagiere und Fracht

Airbus prüft Umbau von A380 zu A380 Combi

Kann man aus gebrauchten Superjumbos eine gemischte Passagier- und Frachtversion machen? Airbus überlegt sich, Umbauten zu einer Combiversion des A380 anzubieten.

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Fluggesellschaften hatten immer und immer wieder einen Airbus A380 Neo gefordert. Mit neuen Tragflächen und Triebwerken sollte das Riesenflugzeug für bestehende und potenzielle neue Kunden attraktiver gemacht werden. Und der europäische Flugzeugbauer erklärte, man werde die Neuversion sicher bringen, die Frage sei nur wann.

Am Ende stellte Airbus der Öffentlichkeit keinen A380 Neo vor, sondern nur einen A380 Plus. Er hätte mehr Passagiere gefasst und dank 4,7 Meter hohen Winglets auch eine höhere Reichweite und verbesserte Effizienz aufgewiesen. Doch auch diese Maßnahme reichte nicht, um die Verkäufe anzukurbeln. Und so beschloss man in Toulouse im Februar 2019, das Kapitel Superjumbo zu beenden.

Erste Fluggesellschaften angefragt

Kürzlich wurden in Hamburg bereits die Arbeiten im Innern des allerletzten Airbus A380 aufgenommen. Die Maschine mit der Seriennummer MSN 272 wird im Frühjahr 2022 an Kundin Emirates übergeben. Auch wenn damit die Produktion endet - Airbus überlegt sich weiterhin, wie man mit dem A380 noch Geld machen könnte.

Und offenbar ist eine Idee, Umbauten für den XL-Flieger anzubieten. Das berichtet das Logistikfachportal Freightwaves mit Bezug auf Fluggesellschaften, die von Airbus auf ihre Meinung zum Konzept abgeklopft wurden. Der Flugzeugbauer möchte so von der hohen Nachfrage nach Frachtkapazität profitieren, die eine Folge des Einbruchs der Passagierflüge in der Covid-19-Pandemie ist.

Der Airbus A380 ist ziemlich schwer

Solche Umbauten sind teuer. Nicht nur müssten die Airbus A380 ein großes Frachttor und ein Beladungssystem erhalten. Es müssten auch ihre Böden verstärkt werden, damit auch auf ihrem Oberdeck Waren transportiert werden können.

Der Superjumbo hat zudem einen Nachteil. Er ist selbst ziemlich schwer. Ein umgebauter Airbus A380 also ein A380 P2F (Passenger to Freight) könnte zwar viel Volumen aufnehmen, aber nicht entsprechend viel Gewicht. Das macht ihn gegenüber Konkurrenzmodellen unattraktiv.

Vorbild Boeing 747 Combi

Dieses Problem will Airbus umgehen, indem ein Umbau in eine kombinierte Passagier- und Frachtversion angestrebt wird. Das Resultat wäre also eine Art A380 Combi. Auf dem Oberdeck würden auch künftig Passagiere reisen. Nimmt man die Einrichtung von British Airways als Grundlage,  wären je rund 50 Business- und Premium-Economy-Plätze sowie rund 105 Economy-Plätze möglich. Unten sowie weiterhin auch im Frachtraum könnten Fluggesellschaften dagegen Güter transportieren.

Eine solche Version bot etwa Boeing beim Jumbo-Jet an. In die 747 Combi - offiziell 747-400 M, wobei das M für Mixed steht – können auf dem Unterdeck im Heck dank einem großen Frachttor sieben Frachtcontainer eingeladen werden. KLM war einer der Kunden der Jumbo-Variante.

Es braucht mehrere Dutzend Bestellungen

Ein Sprecher von Airbus erklärt gegenüber aeroTELEGRAPH: «Als führender Flugzeughersteller sind wir in ständigem Dialog mit unseren Kunden, hören auf ihre Flottenanforderungen und maximieren den Wert. Diese Gespräche behandeln wir vertraulich». Nicht jede Idee werde jedoch auch umgesetzt. Ein Umbau sei technisch aber durchaus machbar. Es brauche jedoch ausreichendes Kundeninteresse, um die diese Möglichkeit weiter zu untersuchen.

Damit sich ein solches Umbauprogramm mit Entwicklung und Zertifizierung lohnt, braucht Airbus mehrere Dutzend Bestellungen. Viele Fluggesellschaften - so auch Lufthansa - stehen derzeit allerdings vor der Frage, was sie mit ihren Airbus A380 machen sollen, die sie nach der Pandemie nicht mehr einzusetzen gedenken. Statt sie abzuschreiben, könnte ein Umbau in eine Combiversion allenfalls eine Lösung sein.

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