Retter bergen Gegenstände aus der Boeing 737 Max.
Sicherheit in der Luftfahrt

Nur in einem Jahr gab es in Indonesien keine Toten

Die EU und die USA haben Indonesiens Luftfahrt kürzlich rehabilitiert. Lange galt das Land als eines der unsichersten weltweit. Auch Lion Air hat keine weiße Weste.

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Rund 255 Millionen Menschen leben in Indonesien. Das Land erstreckt sich über Tausende Inseln. Die Reise mit dem Flugzeug ist für Einwohner und Touristen darum oft der beste Weg, um von A nach B zu kommen. Kein Wunder also, dass die Passagierzahlen sich laut dem Capa Center for Aviation zwischen 2005 und 2017 auf 97 Millionen verdreifacht haben. Laut dem Weltluftfahrtverband Iata soll die Zahl bis 2034 auf über 350 Millionen steigen. Indonesien dürfte so der viertgrößte Luftfahrtmarkt der Welt werden.

Doch die indonesische Luftfahrt hat alles andere als einen guten Ruf. Darauf wirft der Absturz der Boeing 737 Max von Lion Air vom 29. Oktober ein neues Schlaglicht – ebenso wie auf die Sicherheitsperformance der Airline selbst, die mehr als 51 Prozent des inländischen Marktes abdeckt. Mehr als ein Dutzend Unfälle verbuchte sie seit dem Start im Jahr 2000.

Viele tödliche Unfälle

Meistens waren das Fälle, in denen Jets bei der Landung von der Piste abkamen oder ähnliche Fehler geschahen. 2013 etwa musste Lion Air eine Boeing 737 abschreiben, nachdem sie in Bali die Piste verfehlt hatte und im Meer gelandet war. Die Ermittler kamen zum Schluss, dass Pilotenfehler zur Bruchlandung geführt hatten. Den einzigen tödlichen Unfall bisher erlebte Lion Air 2004, als eine McDonnell Douglas MD-82 in Solo City über die Piste hinausschoss und in einen Friedhof crashte. 25 Insassen kamen ums Leben.

In den letzten 15 Jahren gab es in Indonesien laut Daten des Aviation Safety Network mit 2013 in Indonesien nur ein Jahr, in dem es nicht zu einem tödlichen Unglück kam. Der schlimmste Crash geschah am 28. Dezember 2014, als ein Airbus A320 von Air Asia auf dem Weg von Surabaya nach Singapur ins Meer stürzte. Ein technischer Mangel und Pilotenfehler hatten zum Absturz geführt.

Nicht mehr auf der Schwarzen Liste

Lange Zeit stand Indonesien auch auf der Schwarzen Liste der EU, welche Airlines aus den gesperrten Ländern davon abhält in ihr Gebiet zu fliegen. Auch die US-Luftfahrtbehörde FAA hatte Indonesien in die Kategorie 2 eingeteilt. Diese sagt aus, dass es einem Land an der nötigen Infrastruktur, Gesetzgebung, geschultem Personal und anderen Dingen fehlt, um eine sichere Luftfahrt zu gewährleisten.

In der Folge hatte Indonesien viel dafür getan, die eigene Luftfahrtsicherheit zu verbessern. Das Land investierte in Infrastruktur, Schulung des Personals und stellte mehr Inspektoren ein. Die USA hatten Indonesien daher bereits 2016 wieder in Kategorie 1 hochgestuft, von der Schwarzen Liste der EU verschwand das Land in diesem Juni.

EU vertraut Sicherheit, Australien nicht

Die EU-Kommission plane nicht, Lion Air oder Indonesien auf die Schwarze Liste zu setzen, hieß es noch am Montag. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Luftfahrtsicherheit allgemein beeinträchtigt sei. Dennoch dürfte man in aller Welt genau beobachten, was zum Crash von Lion Air geführt hat. Darüber wird allerdings erst die Auswertung der Flugschreiber wirklich Aufschluss geben.

In Australien ist man offenbar misstrauischer als in der EU. Die Regierung hat ihre Angestellten angewiesen, nicht mehr mit Lion Air oder Tochterairlines zu fliegen. Man werde die Entscheidung noch einmal prüfen, sobald die Ermittler die Unfallursache herausgefunden haben.

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