Unglücksmaschine vor Bali: Der Flieger war in zwei Teile gebrochen.
Unglück vor Bali

Lion-Air-Unfall: Es war Pilotenfehler

Lange wurde über die Ursache der verpatzten Landung einer Boeing 737 von Lion Air in Bali gerätselt. Nun liegt der Untersuchungsbericht vor.

Top-Jobs

logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz

Es dürfte ein herber Schlag für die Ambitionen von Lion Air sein: Schuld an dem Flugzeugabsturz im April 2013 auf Bali sind Pilotenfehler, ungenügendes Training der Crew und Versagen des Notfallplanes. Das geht aus dem abschließenden Untersuchungsberichts der indonesischen Behörden hervor, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet.

Dabei will die Airline doch dringend runter von der Schwarzen Liste der Europäischen Union. Bei dem Unglück im vergangenen Jahr war eine nagelneue Boeing 737-800 bei starkem Regen und schlechter Sicht kurz vor der Landebahn von Denpasar auf Bali ins Meer gestürzt. Dabei bracht die Maschine in zwei Teile. Wie durch ein Wunder überlebten alle 108 Passagiere und Crewmitglieder den Unfall.

Crew machte viele Fehler

Wegen der schlechten Sicht hatte der Kapitän beim Landeanflug das Steuer der Maschine vom Co-Piloten übernommen und den Auto-Piloten ausgeschaltet. Er versuchte ein «Go Around» - ein Durchstarten. Allerdings befand sich die Maschine zu diesem Zeitpunkt auf nur 20 Fuß, die Mindesthöhen für ein Durchstarten einer B737-800 liegt aber bei mindestens 50 Fuß. Zudem seien die Piloten nicht den Betriebsvorschriften der Airline für Notfälle gefolgt, heißt es im Bericht. Die beiden Männer wurden nach dem Unglück gefeuert.

Auch der Rest der Crew habe sich bei der Evakuierung falsch verhalten, stellten die Experten fest: Der erste Offizier versuchte Passagiere zunächst durch ein Cockpit-Fenster zu evakuieren. Als das nicht klappte, lotste er die Menschen über eine Servicetür aus der Maschine. Ein Flugbegleiter war nicht in der Lage das Rettungsfloß loszulösen. Offenbar hatte er dieses Prozedere nur durch das Schauen eines Videos «gelernt», heißt es in dem Report.

Schnell wachsende Airline

Lion Air gilt als eine der am schnellsten wachsenden Airlines weltweit. Sie hat Hunderte neue Maschine bei Airbus und Boeing bestellt. Allerdings steht es nicht besonders gut um ihre Unfallbilanz: Seit Anfang 2002 kam es zu acht Zwischenfällen, in sechs Fällen war es ein Totalschaden.

Mehr zum Thema

Boeing 737 Max 9: Die Cockpittür öffnet sich bei Druckabfall automatisch.

Verschwiegene Funktion der Boeing 737 Max gerät ins Visier

Super Air Jet ist bereit: Mit dem ersten A320 ist die Airline bereit zum Fliegen, nur die Erlaubnis fehlt noch.

Eine Millennial-Airline für Indonesien

Richard Muljadi und ein Flugzeug von Batik Air: Was kosten alle Sitze?

Mann prahlt mit angeblicher Buchung aller Flugzeugsitze

Jet von Lion Air: Die Gründer haben ein neues Projekt.

Lion-Air-Gründer planen neue Airline

Video

hose runter
Da wollte jemand eine klare Botschaft übermitteln: Ein Video zeigt, wie ein Bodenmitarbeiter vor einem Flugzeug die Hose herunterlässt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Il-114-300 soll eine höherer Reichweite bekommen.
Ilyushin plant die Auslieferung der ersten drei Il-114-300 für das Jahr 2026. Bis 2028 soll die Reichweite des Turbopropflugzeuges um fast ein Drittel steigen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Boeing 747-8 nach der Landung in São Paulo: Der Loste fragte nach dem Grund für den Mayday-Ruf.
Dichter Nebel verhinderte die Landung in Buenos Aires. Der Flug aus Frankfurt wich deshalb nach vielen Schleifen und einem Abstecher nach Asuncion nach São Paulo-Guarulhos aus. Dort erklärte die Crew der Boeing 747-8 von Lufthansa einen Notfall.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin