Flieger von Alitalia: Wohin geht die Reise?

400 Millionen Euro KreditWird Alitalia verstaatlicht?

Die geplante Investorenlösung für Alitalia ist gescheitert. Nun prüft die italienische Regierung Alternativen und muss der Fluggesellschaft nochmals Kredit gewähren.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Es war eine bittere Feststellung: «Wir haben keine Marktlösung in Griffweite», sagte der italienische Premierminister Giuseppe Conte vergangene Woche, als er auf Alitalia angesprochen wurde. Und Entwicklungsminister Stefano Patuanelli sagte im Parlament, den Weg der Übernahme durch ein privates Konsortium gebe es nicht mehr. Man prüfe deshalb Alternativen.

Eigentlich war vorgesehen, dass die Staatsbahn Ferrovie dello Stato FS und der Autobahn- und Flughafenbetreiber Atlantia je 37,5 Prozent der Anteile von Alitalia übernehmen, Delta Air Lines 10 Prozent, und der Staat 15 Prozent. Doch die vier Partner konnten sich nicht einigen, Atlantia warf gegen Ende November frustriert das Handtuch. Schon zuvor verliefen die Gespräche schleppend, immer wieder musste die Regierung eine Verlängerung gewähren.

Eine Million Verlust pro Tag

Jetzt verschob die Regierung den Termin für eine definitive Lösung für Alitalia gezwungenermaßen erneut. Neu gilt der 31. Mai 2020 als Stichtag. Damit es die Fluggesellschaft überhaupt bis dahin schafft, musste Rom ihr zugleich ein neues Darlehen von 400 Millionen Euro gewähren. Am Montag (2. Dezember) unterzeichnete die Regierung das Dekret zum Kredit. Ob das mit EU-Regeln vereinbar ist, ist noch unklar.

Seit der Anmeldung der Insolvenz im Mai 2017 bekam Alitalia bereits 900 Millionen Euro an Staatshilfen. Davon sind bereits zwei Drittel aufgebraucht. Ende Oktober hätten sich noch 315 Millionen in der Kasse der Fluglinie befunden, schreibt die Wirtschaftszeitung Il Sole 24 Ore. Dieses Geld wäre im Februar aufgebraucht, denn Alitalia macht täglich rund eine Million Verlust.

Kosten senken

Die drei Sonderkommissare, die seit der Insolvenz von Amtes wegen die Geschäfte von Alitalia führen, müssen nun die Kosten senken, damit sich die Fluggesellschaft bis zu einer definitiven Lösung über Wasser halten kann und für einen potenziellen Investor attraktiver wird. Genau das fordert Lufthansa seit Langem. Sie will nur in eine sanierte Alitalia investieren.

Für die Regierung in Rom ist der Verkauf an einen privaten Investor noch immer der bevorzugte Weg. Doch es gibt auch einen zweiten Pfad, der inzwischen nicht mehr ausgeschlossen wird. Die Verstaatlichung sei nicht mehr tabu, so Entwicklungsminister Patuanelli.

Mehr zum Thema

Airbus A319 von Alitalia: Wer hat die Fluglinie im Visier?

So pokert Lufthansa um Alitalia

Leitwerk eines Alitalia-Fliegers: Die Partner des Rettungskonsortiums stehen nun fest.

Staatsbahn hat letzten Partner für Alitalia gewählt

Flieger von Alitalia: Easyjet könnte Zubringer für die Langstrecken werden.

Staatsbahn will mit Easyjet Alitalia retten

Delta Air Lines: Die Fluglinie kleidet ihr Personal neu ein.

Delta Air Lines feiert 100 Jahre auch mit neuen Uniformen

Video

Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Evangel auf dem Weg ins Mid-America Flight Museum: Von dem Flugzeug wurden nur acht Exemplare gebaut.
Das Mid-America Flight Museum in Texas hat ein neues Exponat: die Evangel 4500. Das Flugzeug ist robust und sollte in den 1960er Jahren die Buschflugzeuge sicherer machen. Der kommerzielle Erfolg blieb aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin