Peter Baumgartner: Neu Strategiechef.
Neue Konzernstruktur

Etihad beerdigt die Vergangenheit

Die Golfairline krempelt ihre Konzernstruktur und das Management um. Chefstratege Peter Baumgartner erklärt, wie Etihad künftig wachsen will.

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Noch ist Etihad nicht über den Berg. 2017 konnte die Golfairline ihren Verlust zwar um ein Fünftel reduzieren. Möglich wurde das unter anderem, indem Stellen abgebaut, das Angebot ausgedünnt, Verlustlöcher gestopft oder Verträge neu ausgehandelt wurden. Trotzdem betrug das Minus noch immer 1,5 Milliarden Dollar.

Für das laufende Jahr erwartet der Konzern aber deutliche Verbesserungen. «Wir sind zuversichtlich, wieder auf dem richtigen Weg zu sein», heißt es in einer Mitteilung vom Dienstag (3. Juni). Ein Schritt, der dabei helfen soll: Eine neue Konzernstruktur.

Struktur passte nicht mehr zur Strategie

Wie Etihad bekannt gab, wird der Konzern künftig sieben funktionale Einheiten umfassen: Betrieb (Operations), Kommerz (Commercial), Wartung (Maintenance, Repair & Overhaul), Personal, Finanzen, zentrale Funktionen (Support Services) und Transformation. Bisher besaß die Gruppe eine Holdingstruktur mit einer Gruppenführung und Töchter mit eigenem Management. Etihad Airways war die wichtigste davon. Diese Doppelspitze entfällt, zwei Managementebenen verschwinden durch den Umbau.

Auch die Fluggesellschaft wird deshalb ab sofort von Konzernchef Douglas selbst geführt. Der bisherige Chef Peter Baumgartner tritt ab, wird dem Briten aber als interner Chefstratege beratend zur Seite stehen. «Wir mussten die Struktur den neuen Begebenheiten anpassen», sagt der 48-jährige Schweizer, der seit 13 Jahren für Etihad arbeitet, im Gespräch mit aeroTELEGRAPH. «Vieles stand nicht mehr im Einklang mit der neuen Strategie.» Der Schritt sei deshalb zwingend gewesen.

Ausbau der Partnerschaften

Baumgartner gibt zu, dass er das Operative vermissen wird. «Ich bin ein Airline-Mann. Mir macht das Spaß und ich war ja bei Etihad fast von Anfang an mit dabei. Das ist auch ein wenig mein Baby», sagt er. Zugleich freut er sich, mehr Zeit für das Strategische und mehr Freiraum zu bekommen. «Ich werde mich vor allem um einen Ausbau der Partnerschaften kümmern».

Die Beteiligungen werden künftig für Etihad eine andere Rolle spielen. «Kommerziell machen sie nach wie vor Sinn», erklärt Baumgartner. Denn Kooperationen blieben wichtig. «Wir haben mehr als 50 Codeshare-Abkommen. Dadurch haben wir ein größeres Netz als alle andere Airlines im Nahen Osten». Das werde man pflegen und ausbauen.

Kooperation mit Emirates

Auch mit Emirates kann er sich vorstellen, noch mehr zu machen. Kürzlich wurde bekannt, dass Etihad der Konkurrentin aus Dubai Piloten ausleiht. «Wir arbeiten seit einiger Zeit im Bereich Sicherheit enger zusammen. Auch die politischen Agenden haben wir angeglichen», so Baumgartner. Es sei eigentlich erstaunlich, dass man das nicht schon früher gemacht habe.

Auch bei der Infrastruktur gebe es noch Potenzial für eine engere Kooperation mit Emirates. «Wir haben aber nie über eine kommerzielle Zusammenarbeit gesprochen. Da bleiben wir scharfe Konkurrenten.»

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