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Mesa Airlines will bis zu 100 Spacejet M100

Mitsubishi darf auf Großauftrag aus den USA hoffen

Neuer Name, neues Glück: Mitsubishi kann auf eine wichtige Bestellung aus den USA hoffen. Die Wet-Lease-Anbieterin Mesa Airlines plant, bis zu 100 Spacejet M100 zu kaufen.

Will ein Hersteller von Regionalflugzeugen in den USA Erfolg haben, muss er das Wort Scope Clause kennen. Alle großen Fluglinien haben mit ihren Pilotengewerkschaften Regeln ausgehandelt, die den Einsatz von Wet-Lease-Anbietern begrenzen. Diese externen Airlines dürfen demnach nur eine bestimmte Anzahl von Jets für ihre großen Kunden betreiben und auch nur solche bis zu einer individuell festgelegten Größe.

Doch die Scope Clauses sind dynamisch. Bei United laufen die aktuellen Begrenzungen Ende dieses Jahres aus, bei American und Delta Ende 2020. Allgemein wird erwartet, dass die Grenzen in Bezug auf Passagierzahl und maximales Startgewicht in den neuen Verträgen mit den Pilotengewerkschaften angehoben werden. Auch damit müssen die Flugzeugbauer umgehen.

Mitsubishi passte sich an

Im Hinblick auf diese Veränderungen hat Mitsubishi im Juni bekannt gegeben, das bisher geplante Modell MRJ70 fallen zu lassen und eine neue Variante des Regionalfliegers zu bauen, die speziell auf die USA und veränderte Scope Clauses zugeschnitten ist. Spacejet M100 heißt sie und ist eine von 33,4 Meter auf 34,5 Meter gestreckte Variante des alten Flugzeuges. Das maximale Startgewicht beträgt jetzt 42 statt 39 Tonnen. Die M100 kann in zwei Klassen 76 Reisende und in einer 88 Reisende befördern.

Zudem hat Mitsubishi Aircraft damals das CRJ-Programm von Bombardier gekauft, um so ein bestehendes Servicenetz zu bekommen. Beide Maßnahmen zeigen nun bereits Wirkung. Die Wet-Lease-Anbeiterin Mesa Airlines hat am Donnerstag (5. September) eine Absichtserklärung zum Kauf von bis zu 100 Spacejet M100 unterzeichnet.

Niederlage für Embraer

Ziel ist eine feste Order von 50 Exemplare und eine Option zum Kauf von weiteren 50 Jets. Die Mitsubishi Spacejet M100 sollen ab 2024 an Mesa ausgeliefert werden. «Mit seiner großen Kabine, seinem Komfort, seiner neuen Technologie und seinen niedrigen Betriebskosten» könne der Jet ein Premium-Erlebnis bieten, das von den Kunden der großen Airlines der USA zunehmend verlangt werde, kommentiert Mesa-Chef Jonathan Ornstein.

Mesa Airlines fliegt derzeit für American Airlines (American Eagle) und United (United Express). Die Flotte besteht aus 60 Embraer E175, 64 Bombardier CRJ 900, 20 CRJ 700 und einer CRJ 200. Insofern ist die Kaufabsicht der Fluglinie aus Arizona auch eine Niederlage für Embraer, die im Hinblick auf eine Aufweichung der Scope Clauses die E175-E2 ins Rennen schickte.