Airbus hat die Nase offenbar vorn
Der europäische Flugzeugbauer könnte einen großen Auftrag also gut gebrauchen. Da passt es gut, dass Alitalia-Nachfolgerin Italia Trasporti Aereo ITA sich derzeit Angebote für rund 80 Flugzeuge einholt, wie die Zeitung Corriere della Sera berichtet. Die Fluglinie will am 15. Oktober starten, zunächst mit 52 alten Flugzeugen, die vor allem von Alitalia stammen.
Doch ab 2022 sollen neuere, treibstoffsparende Modelle hinzukommen und bis 2025 dann 81 von insgesamt 105 Maschinen stellen. Laut Informationen der Zeitung ist zwar noch keine Entscheidung gefallen, allerdings soll Airbus in dem Rennen die Nase vorn haben.
ITA könnte Airbus A220-300 fliegen
Boeing müsste demnach ein Angebot mit hohem Preisnachlass machen, um das Ruder noch herumzureißen. Der amerikanischen Flugzeugbauer könnte so versuchen, ITA zum Umstieg auf die 737 Max zu bewegen. Denn die Kurz- und Mittelstreckenflotte von Alitalia besteht aus Airbus-Fliegern. Auf der Langstrecke sind Airbus A330 und Boeing 777 vertreten.
ITA will allerdings, um die Komplexität zu reduzieren, auf Flugzeuge eines einzigen Herstellers setzen. Laut Informationen des Corriere della Sera könnten das etwa ein Duzend Airbus A220-300 sein, 40 A320 Neo, fünf A321 Neo sowie 23 A330 Neo oder A350. Kommt es so und ITA wird zur reinen Airbus-Airline, wäre das schöner Erfolg für den Hersteller.
Viele Flieger werden wohl geleast
Allerdings hat die Sache für Airbus einen Haken: Laut der Zeitung braucht die Airline die Flieger schneller, als Airbus freie Produktionsplätze hat, und dürfte die Flugzeuge daher bevorzugt nicht kaufen, sondern über Leasingfirmen beziehen. Je nachdem wie diese den Bedarf aus bereits getätigten Bestellungen decken können oder nicht, erhält der Flugzeugbauer dann womöglich doch nicht direkt eine große Bestellung. Aber vielleicht ja eine kleinere und dennoch wichtige. Denn die Produktion der Langstreckenjets A330 und A350 ist im Gegensatz zu den Kurz- und Mittelstreckenfliegern nämlich nicht gut ausgelastet.