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Boeing 787-9

Lufthansa holt sich Dreamliner, die an Norwegian und Air Europa gehen sollten

Die ersten Boeing 787-9 der deutschen Airline sollten ursprünglich mal an HNA gehen. Weitere Dreamliner von Lufthansa waren einst für Norwegian und Air Europa vorgesehen.

Um schnell an Langstreckenflugzeuge zu kommen, hat sich Lufthansa bei White Tails bedient. Gemeint sind damit Jets, die bereits gebaut wurden, aber von ihren Bestellern nicht mehr abgenommen wurden. So stammen die ersten fünf Boeing 787-9 der deutschen Fluggesellschaft aus einer Order, die ursprünglich HNA Group platziert hatte.

Die Flugzeuge hätten einst an die HNA-Tochter Suparana Airlines gehen sollen, später waren sie für Vistara vorgesehen. Doch am Ende übernahm sie Lufthansa. Die deutsche Fluglinie hat kürzlich mit der D-ABPE das vierte Exemplar eingeflottet.

Flieger sind rund drei Jahre alt

Solche Gelegenheiten will man in Frankfurt weiterhin wahrnehmen. Wie das gewöhnlich gut informierte Flottenbeobachtungsportal EAF festhält, wurden sechs der sieben nächsten Dreamliner von Lufthansa ursprünglich von anderen Airlines bestellt. Die deutsche Fluggesellschaft übernimmt die Produktionsslots von Norwegian Air Shuttle und Air Europa.

So erhält sie schneller neue Flugzeuge für das Wachstum nach der Pandemie. Die Boeing 787-9, die im Herbst als erste mit der neuen Allegris-Kabine ausgeliefert wird, war einst für die norwegische Billigairline vorgesehen. Sie trägt die Seriennummer 63347 und ist etwas über drei Jahre alt. Zwei weitere Dreamliner (63348 und 63349) sollten ebenfalls an Norwegian gehen und sind gleich alt. Sie absolvierten ihre Erstflüge 2020.

Air Europa musste Wachstum bremsen

Drei weitere Boeing 787 sollten ursprünglich an Air Europa geliefert werden. Sie tragen die Seriennummern (im Jargon MSN) 62178, 62146 und 66161. Sie sind zwischen zwei- und dreijährig. Die spanische Fluggesellschaft kam in der Pandemie in arge Finanznot und musste ihre Wachstumspläne nach unten korrigieren.

Während die ersten fünf White-Tail-Dreamliner noch eine Übergangskabine besitzen, die einst von HNA eingebaut wurde und die Lufthansa lediglich an die eigene Identität anpasst, bekommen die weiteren Boeing 787 die selbst entwickelte Allegris-Kabine. Aktuell setzt die deutsche Fluglinie ihre Dreamliner auf Nordamerika-Strecken ein. Zur Herkunft der nächsten Boeing 787 will sich die Fluggesellschaft nicht äußern.

Auch AUA bekommt Dreamliner

Nicht nur Lufthansa, auch Schwester Austrian Airlines wird Dreamliner bekommen. Noch im ersten Halbjahr 2023 könne der Startschuss zur Langstreckenerneuerung folgen, erklärte Chefin Anette Mann kürzlich. Lufthansa Group hat im März bei Airbus und Boeing eine Aufstockung der Orders für A350 und Dreamliner bekannt gegeben.