Am 26. Juni schickt der Lufthansa-Konzern eine neue Fluglinie an den Start: City Airlines. Sie startet in München, Frankfurt wird folgen. Die Fluggesellschaft wird die deutschen Drehkreuze mit Zubringerflügen versorgen. Los geht es mit Airbus A319, es folgen A320 Neo und ab 2026 dann A220-300.
Die offene Frage war, was mit Lufthansa Citylinie geschieht, die bisher für die Zubringerdienste verantwortlich ist und mit Airbus A319, A320 Neo, Embraer E190 und Bombardier CRJ 900 fliegt. Klar war, dass beide Lufthansa-Fluglinien mit dem Wort City im Namen zunächst parallel unterwegs sein werden. Aber ist das auch dauerhaft möglich und gewünscht?
«Drehkreuze 30, 40 Jahre lang bedient»
Die Antwort lautet: nein. Das machte Lufthansa-Group-Chef Carsten Spohr vergangene Woche beim Treffen des Airline-Dachverbandes Iata in Dubai deutlich. «Lufthansa City Airlines wird hauptsächlich Lufthansa Cityline ersetzen», so der Konzernchef.
«Lufthansa Cityline hat unsere Drehkreuze 30, 40 Jahre lang bedient. Aber das wird in den nächsten Jahren ein Ende haben», sagte Spohr. Denn: «Die größeren Flugzeuge mit mehr als 95 Sitzen können in Zukunft aufgrund der Tarifvertragsbeschränkung mit der deutschen Pilotengewerkschaft nicht mehr eingesetzt werden, und die kleinen mit weniger als 95 Sitzen, die CRJs, erreichen in Bezug auf die Zyklusgrenzen das Ende ihrer Lebensdauer», sagte der Manager. «Deshalb brauchen wir einen Ersatz für Lufthansa Cityline - und das wird Lufthansa City Airlines sein.»
Lufthansa kündigte Vereinbarung
Der Hintergrund: Das Lufthansa-Management hatte in der Covid-19-Pandemie die sogenannte Perspektivvereinbarung mit der Cockpitcrew-Gewerkschaft Vereiningung Cockpit gekündigt. Diese Vereinbarung, abgekürzt als PPV, ermöglicht es Lufthansa Cityline, Flieger mit mehr als 95 Plätzen zu betreiben. Durch die Kündigung des Vertrages gilt dieses Maximum ab 2027 aber wieder. Airbus A319, A320 Neo und Embraer E190 sind damit raus - und nur noch CRJ 900 übrig.
Die Bombardier CRJ 900 haben bei Lufthansa Cityline 84 oder 90 Sitze. Zur Flotte gehören aktuell 28 Exemplare. Im Durchschnitt sind sie knapp 15 Jahre alt.
aeroTELEGRAPH
Eine CRJ 900 von Lufthansa Cityline in Paderborn. Bild: Paderborn/Lippstadt Airport
Kurze Strecken, viele Einsätze
Mit den Zyklusgrenzen meint Spohr, dass die Kurzstreckenflieger schon sehr viele Einsätze auf dem Buckel haben und daher nicht mehr viele Jahre betrieben werden können. Über die Folgen für die Mitarbeitenden verhandelt Lufthansa aktuell mit den Gewerkschaften.