Boeing 737 von Norwegian: Die Airline konzentriert sich auf Kurzstreckenflüge.
Nur noch 50 Flieger

Norwegian schrumpft auf Größe von Condor

Die norwegische Fluglinie reduziert ihre Flotte markant. Die Langstrecke streicht sie ganz aus dem Programm. So hofft Norwegian, den Staat doch noch zum Einstieg zu bewegen.

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Billigflieger und Langstrecke - kann das zusammen funktionieren? Bei dieser Streitfrage galt Norwegian lange als Beispiel dafür, dass diese Kombination nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Doch jetzt beendet die angeschlagene Airline das Kapitel Transatlantikflüge.

Für den aktuellen Winter hatte sich Norwegian angesichts der Corona-Krise schon ins Inland zurückgezogen. Am Donnerstag (14. Januar) kündigte die Fluglinie nun an, man werde sich auf die Kurzstrecke fokussieren mit norwegischen Inlandsrouten sowie Strecken in andere nordische Länder und zu wichtigen europäischen Zielen. Dies sei «die Basis für ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell», so Norwegian-Chef Jacob Schram.

«Langstreckenbetrieb nicht rentabel»

Norwegian will aus ihrer Flotte, die auf dem Papier rund 140 Flugzeuge stark ist, im laufenden Jahr nur 50 Flieger nutzen. Das sind in etwa so viele, wie der deutsche Ferienfliegers Condor besitzt, aktive plus aktuell geparkte Exemplare.

Bei den 50 Jets von Norwegian wird es sich um Boeing 737 handeln, die ihr teilweise gehören und teilweise geleast sind. 2022 sollen 20 weitere Kurz- und Mittelstreckenflieger hinzukommen. Unter den Umständen der Corona-Krise und bei den unsicheren Aussichten sei «ein Langstreckenbetrieb für Norwegian nicht rentabel», so die Airline. «Dieser Betrieb wird nicht fortgesetzt».

Viele offene Bestellungen bei Boeing und Airbus

Die Fluggesellschaft betont, dass alle ihre Boeing 787 bereits seit März 2020 am Boden stehen. Nun prüfe man Insolvenzen für die Gesellschaften in Italien, Frankreich, Großbritannien und den USA, über welche Langstreckencrews beschäftigt seien.

Norwegian äußert sich nicht dazu, was mit den vielen offenen Bestellungen geschieht, die sie bei Boeing und Airbus hat. Ende 2020 standen im Orderbuch des amerikanischen Herstellers für die Norweger 92 Boeing 737 Max und fünf Boeing 787-9, obwohl Norwegian schon im Sommer 2020 eine Stornierung angekündigt hatte. Beim europäischen Flugzeugbauer lagen noch offenen Bestellung für 58 Airbus A320 Neo und 30 A321 Neo.

Norwegian bemüht sich erneut um Staatseinstieg

Mit der Fokussierung auf ein reines Kurzstreckennetzwerk will Norwegian Investoren überzeugen. Die Schulden sollen auf 20 Milliarden Norwegische Kronen oder umgerechnet rund 194 Millionen Euro sinken. Zudem will die Airline 4 bis 5 Milliarden Kronen an frischem Kapital einsammeln. Einerseits seien private Investoren an einem Einstieg interessiert, so die Fluglinie. Andererseits habe man vor dem Hintergrund der neuen Pläne erneut Gespräche über eine Beteiligung mit der norwegischen Regierung aufgenommen.

Im November 2020 hatte der Staat eine Beteiligung an Norwegian noch als zu riskant abgelehnt. Gelingt der geplante Umbau nun, sollen die aktuellen Investoren nur noch fünf Prozent der Anteile an Norwegian halten. 25 Prozent sind vorgesehen für Gläubiger für den Erlass von Schulden. Und 70 Prozent sollen neue Anteilseigner halten.

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