Letzte Aktualisierung: um 15:37 Uhr

Kunden wie Lufthansa warten

Kann Boeing bis April keine 787 ausliefern?

Lufthansa und andere Airlines hoffen, Anfang 2022 Boeing 787 zu erhalten. Die Chancen, dass der Hersteller diese Erwartung erfüllen kann, sinken jedoch.

«Die ersten Dreamliner werden aus meiner Sicht im ersten Quartal kommen», sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr Anfang November. Man brauche die Langstreckenflugzeuge für den Sommer. Doch er blieb vorsichtig. «Wir alle wissen, Boeing hat da große Probleme mit der Auslieferung, die auch unsere Flugzeuge betreffen», so Spohr. «Da weiß keiner Genaues.»

Und tatsächlich sieht es nun so aus, als ob Boeing womöglich nicht schnell genug ist, um im ersten Quartal 2022 wieder 787 auszuliefern. Namentlich nicht genannte Kunden sagten gegenüber dem Portal Leeham News, dass die Auslieferungen des Langstreckenfliegers möglicherweise erst im April wieder starten würden. Das wäre eine Verschiebung um ein oder zwei Monate gegenüber dem bisherigen inoffiziellen Zeitplan, heißt es.

Kaum Auslieferungen 2021

Offiziell hat der Flugzeugbauer keinen Termin genannt, den er für die Wiederaufnahme der Auslieferungen anvisiert. «Wie wir bereits mitgeteilt haben, schließen wir umfassende Inspektionen und damit verbundene Nacharbeiten in der gesamten 787-Produktion und innerhalb der Lieferkette ab, während wir detaillierte, transparente Diskussionen mit der FAA, den Zulieferern und unseren Kunden führen», so Boeing gegenüber Leeham.

Der Hersteller hatte die Auslieferungen im Oktober 2020 aufgrund von Produktionsproblemen gestoppt. Im Frühjahr nahm Boeing die Lieferungen wieder auf, stoppte sie aber wenig später erneut aufgrund von neu aufgetauchten Schwierigkeiten.

Schon wieder neue Probleme

Erst vergangene Woche wurden neue Probleme bekannt, unter anderem Verunreinigungen bei Verbundwerkstoffen für Rumpf, Flügel und Heck sowie nicht aufgefüllte Lücken rund um die hinteren Türen. Die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA schaut Boeing genauer auf die Finger als früher und hat auch höhere Anforderungen an die Dokumentation.