Es wurde zunächst als historisches Ereignis gefeiert: Nach den Lockerungen der Sanktionen des Westens sollte Boeing erstmals seit 1979 wieder Ersatzteile an iranische Airlines liefern. Doch daraus wird vorerst nichts, wie iranische Medien berichten. Boeing verlange zu hohe Preise, so die Begründung. Sar Ghale, der die entsprechende Kommission des Parlaments in Teheran leitet, kritisiert laut dem Nachrichtenportal Zawya, dass Boeing die Situation schamlos ausnutze und die Ersatzteile drei Mal teurer anbiete als es nötig wäre.
Man habe aus diesen Gründen keinen Vertrag mit Boeing unterzeichnet. Wenn das Unternehmen die Preise nicht noch einmal überdenke, werde man nicht ins Geschäft kommen und wieder auf dem Schwarzmarkt nach den Ersatzteilen suchen müssen. Das habe ja auch in den vergangenen Jahrzehnten funktioniert.
Zur Not wieder der Schwarzmarkt
Bisher hat Boeing lediglich Flugsicherheitsdokumente und Schulungsmaterial an den Nationalanbieter Iran Air geliefert. Manager Mohammad Reza hatte sich in der Folge indes ebenfalls beklagt, dass Ersatzteile vier- bis fünfmal teurer seien, wenn der Iran sie bestelle. Ob es an Boeings Preisen liegt oder an Zollbestimmungen erklärte er jedoch nicht.