Airbus tüftelt bereits an einem Nachfolgemodell für den Airbus A320 Neo. Und auch bei Boeing tut sich etwas. Der amerikanische Flugzeugbauer sucht nach Antriebsideen für die Zukunft – wenn auch mit angezogener Handbremse. Das Unternehmen hat laut einem Bericht des Magazins Aviation Week einen sogenannten Request for Information (RFI) an Triebwerkshersteller verschickt.
Das Ziel: Konzepte für ummantelte Antriebe in der 30.000-Pfund-Schubklasse, geeignet für ein zukünftiges Kurz- und Mittelstrecken-Modell. Sprich: einen Nachfolger für die Boeing 737. Die Anfrage ist nicht die erste ihrer Art, sondern reiht sich ein in eine Serie von Vorstößen. Und doch ist sie bemerkenswert – weil sie zeigt, dass Boeing am klassischen Triebwerksdesign festhalten will und nicht auf einen sogenannten Open Fan setzt.
Airbus schließt Open Fan nicht aus
Bei Boeing ist man noch vorsichtig. «Wir sind derzeit bei keinem dieser Arbeitspakete so weit, dass wir starten könnten», sagte Boeing-Chef Kelly Ortberg kürzlich gegenüber Aviation Week. «Aber wir müssen es sein, wenn der Markt bereit ist für ein neues Flugzeug.» Und dieser Zeitpunkt liegt aus Boeing-Sicht nicht in naher Zukunft. Der Fokus des Konzerns liege daher weiterhin auf Produktionsstabilisierung und finanzieller Gesundung.
Boeing bleibt bei ummantelten Triebwerken
Konkret geht es in der aktuellen Anfrage um hocheffiziente, ummantelte Triebwerke, die mindestens 20 Prozent Effizienzgewinn im Vergleich zur aktuellen Boeing 737 Max bringen könnten. Das Anforderungsprofil richtet sich an bekannte Anbieter: Rolls-Royce, Pratt & Whitney sowie CFM International, ein Joint Venture von General Electric und Safran.