Letzte Aktualisierung: um 18:27 Uhr

Streik wieder abgesagt

Griechische Fluglotsen sorgen für Chaos

In letzter Sekunde haben die griechischen Fluglotsen entschieden, doch nicht zu streiken. Zu einigen Ausfällen kommt es dennoch.

Aktualisiert vor 7 Jahren

Buchen Sie hier Ihre Lounge

Sie streiken, sie streiken nicht, sie streiken – und sie streiken nicht! Die griechischen Fluglotsen sorgen dieser Tage bei europäischen Airlines für rauchende Köpfe. EIn angekündigter Streik, der heute (8. Oktober) Abend beginnen sollte, wurde kurzfristig abgesagt. Eigentlich hatten verschiedene europäische Fluggesellschaften –darunter auch Lufthansa und ihre Tochter Swiss –alle Flüge während des Streikzeitraums abgesagt.

Zwei Lufthansa-Flüge von Samstagabend und der Flug von Frankfurt nach Athen am Sonntag früh fallen weiterhin aus, so ein Sprecher von Lufthansa zu aeroTELEGRAPH. Die Absage des Streiks habe zu kurzfristig stattgefunden, um alle Flüge noch anzubieten, da man die Crews bereits anders eingeplant habe. Passagiere, die nach Griechenland fliegen wollten, sollten sich so oder so bei den Service-Hotlines ihrer jeweiligen Airline erkundigen. Die griechischen Fluglotsen wollten ihre Arbeit eigentlich von Samstagabend bis Sonntag um 23:59 Uhr niederlegen. Nun haben sie sich offenbar umentschieden.

Airlines fordern EU zum Handeln auf

Auch wenn der Streik abgesagt wurde – das Jahr ist geprägt von zahlreichen Fluglotsen-Streiks. Immer wieder kam es bei vielen Fluglinien deshalb zu Ausfällen. Die Airlines sind wütend und fordern die Politiker zum Handeln auf. «Es ist höchste Zeit, dass die Europäische Kommission eingreift, um zu verhindern, dass diese sich wiederholenden Streiks fortlaufend die Reisepläne von Millionen Europäern und deren Familien beeinträchtigen», heißt es etwa in einer Mitteilung von Ryanair. Man müsse nun einen rechtlichen Rahmen dafür schaffen, dass Lotsen aus anderen EU-Ländern im Zweifel einspringen können, wenn in einem Land gestreikt wird.

Die Fluggesellschaft ist Mitglied im Airlineverband Airlines for Europe (A4E), zu dem insgesamt zehn Airlines und Airline-Gruppen aus Europa gehören – darunter auch die Lufthansa Group, Easyjet und die British-Airways- und Iberia-Muttergesellschaft IAG. A4E versucht schon länger, die EU zum Handeln zu bewegen. Fast 10 Milliarden Euro an Kosten haben die Streiks laut einer Studie der Lobbygruppen bereits verursacht.

Gewerkschaften sollen mitarbeiten

Der Verband fordert von den Gewerkschaften in Europa Mitarbeit, damit der wirtschaftliche Schaden nicht noch größer ausfällt. So sollen Gewerkschaften sich etwa verpflichten, die Airlines drei Wochen vor Streikbeginn über ihre Absicht zu informieren – nur so könne man entsprechend vorsorgen und Passagiere umbuchen. Einzelne Mitarbeiter sollen laut Airlines for Europe verpflichtet werden, 72 Stunden vor Streikbeginn zu sagen, ob sie an der Arbeitsniederlegung teilnehmen.