Rang 7: <strong>Finnair</strong> - 80,39 Prozent.
Jubiläum

Blaubeersaft, Weihnachtsmann und Innovationsgeist: Onneksi olkoon, Finnair

Die finnische Fluggesellschaft feiert am 1. November ihren 100. Geburtstag. Die Airline tat sich immer wieder als Pionierin hervor.

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Wenn Finnair am 1. November ihr 100-jähriges Jubiläum feiert, wird Airline-Chef Topi Manner mit Sicherheit dabei sein, ob er dann weiterhin an der Spitze der Fluggesellschaft stehen wird, ist aber unklar. Der Manager hatte am 18. August seinen Abschied - spätestens zum 1. März - erklärt. Sollte Finnair früher eine Nachfolge finden, könnte er schon auch früher gehen.

Manner musste Finnair in seinen rund viereinhalb Jahren als Chef durch gleich zwei große Krisen führen. Erst schlug Corona zu und brachte die weltweite Luftfahrt zum Erliegen und als sich der Luftverkehr langsam wieder erholte, griff Russland die Ukraine an und sperrte seinen Luftraum für westliche Airlines. Finnair wurde über Nacht um ihr Geschäftsmodell gebracht: Reisende über das Drehkreuz Helsinki schneller nach Asien zu fliegen.

Zwei Katastrophen überstanden

Manner änderte schnell die Strategie. Statt nach Osten richtete er die Langstrecken nach Westen aus und vermietete gleichzeitig Flugzeuge und Crews an andere Airlines, unter anderem Eurowings Discover, die zusätzliche Kapazitäten benötigten. Der Plan ging auf. Finnair geht von einem Betriebsgewinn von 150 bis 210 Millionen Euro für 2023 aus.

Damit steht die sechste älteste Fluggesellschaft der Welt, die immer noch fliegt, nach zwei schweren Krisen gut da. Älter sind nur KLM, Avianca, Qantas, Aeroflot und Czech Airlines. Das gelang Finnair auch, weil sich die Airline in ihrer Geschichte nicht gegen neue Entwicklungen gesperrt hat, was Streckennetz und Technik und Service angeht.

Flugcode erinnert an die Anfänge

Finnair wurde am 1. November 1923 noch unter dem Namen Aero Osake-yhtiö gegründet. Yhtiö bedeutet auf Finnisch Firma. AY ist bis heute der Zwei-Buchstaben-Code der Airline. Das erste Flugzeug war eine in Deutschland hergestellte Junkers F13 mit vier Plätzen. Die Deutschen waren zu Beginn mit 50 Prozent an der neuen Fluggesellschaft beteiligt.

Am 20. März 1924 hob Aero OY zum ersten Mal in Helsinki ab. Ziel war Tallinn. An Bord waren keine Passagiere, sondern 162 Kilogramm Post. Immerhin 269 Reisende beförderte Aero OY im ersten Betriebsjahr. Das Streckennetz wurde sukzessive um Inlandsziele und Strecken ins Baltikum erweitert.

Aus Aero wird Finnair

Während des Zweiten Weltkriegs musste die Fluggesellschaft die Hälfte der Flotte an die finnische Luftwaffe abtreten. Im Winter 1939/1940 waren die Hälfte der Passagiere Kinder, die nach Schweden evakuiert wurden. 1946 übernahm der finnische Staat die Mehrheitsbeteiligung an der Fluggesellschaft.

Zwei Jahre nach Kriegsende hieß die Firma zwar weiter Aero, doch es wurde mit Finnish Air Lines ein neuer Marketingname eingeführt, der auch auf die Flugzeuge lackiert wurde. 1953 verknappten die Verantwortlichen den Namen zu Finnair. 1968 wurde das ganze Unternehmen offiziell in Finnair umbenannt und mit einem frischen Markenauftritt vorgestellt. Eingeführt wurde ein neues Markenlogo, das noch heute erkennbar ist. Das fliegende Personal erhielt futuristische Uniformen in den typischen weiß-blauen Finnair-Farben, auch um die Ankunft im Jet-Zeitalter zu feiern.

Vorreiter bei Flugzeugtypen

Finnair war oft Vorreiterin, wenn es um moderne Flugzeugtypen ging. 1960 war Finnair die erste Fluggesellschaft, die mit neuen Caravelle-Flugzeugen ins Zeitalter der Düsenflugzeuge eintrat. Ende des Jahrzehnts führte die Fluggesellschaft nahezu alle Flüge mit Jets durch. 1989 war die Airline Erstkundin der McDonnell Douglas MD-11 und 2015 sogar erste Betreiberin des Airbus A350 in Europa.

Pionier waren die Finnen auch beim Streckennetz. Asien wurde früh als strategisch wichtiger Markt erkannt. Finnair war die erste Fluggesellschaft, die Nonstop-Flüge zwischen Westeuropa und Japan durchführte. 1983 startete sie die Route nach Tokio-Narita. Nach jahrelangen Verhandlungen wurde Finnair 1991 gestattet, auf ihren Direktflügen nach Tokio Sibirien zu überfliegen, dadurch verkürzte sich die Flugzeit um drei Stunden. 1988 war Finnair die erste westeuropäische Fluggesellschaft, die Nonstop-Flüge nach China anbot. Der Krieg in der Ukraine verdarb Finnair aber diesen Wettbewerbsvorteil - und das immer noch auf unbestimmte Zeit.

Satellitentelefone für die DC-10

Auch in Sachen Bordunterhaltung war Finnair oft der Zeit voraus. Mitte der 80er-Jahre kaufte die Airline für ihre DC-10-Flotte Satellitentelefone. In der DC-10 kamen diese dann allerdings doch nicht mehr zum Einsatz. Der erste Anruf über ein Satellitentelefon erfolgte Anfang der 90er-Jahre in einer MD-11 auf dem Flug von Helsinki nach Las Palmas. 1995 führte Finnair ihre erste Website ein.

In 100 Jahren Firmengeschichte haben sich wie bei jedem Unternehmen zahlreiche Kuriositäten eingeschlichen. So ist die Airline seit 1983 offizielle Fluggesellschaft des Weihnachtsmannes, der der legende nach im finnischen Rovaniemi lebt. Und: Was bei den meisten Airlines Tomatensaft ist, ist bei Finnair Blaubeersaft. Jedes Jahr werden eine Million Liter an Reisende ausgegeben.

Verbindung nach Herzogenaurach

Sogar eine spezielle Verbindung mit Deutschland gibt es bei Finnair - genauer gesagt nach Herzogenaurach. Das Boden- und Flugpersonal soll mit eigenen Finnair-Sneakern ausgestattet werden. Die Airline arbeitet dafür mit der finnischen Firma Karhu zusammen.

Karhu ist sogar noch älter als Finnair, aber 1952 traf sie eine Entscheidung, die man heute vielleicht als Fehler ansehen konnte. Karhus Markenzeichen waren drei Streifen an der Seite der Schuhe. Die Rechte an diesem Motiv verkaufte das Unternehmen damals für umgerechnet 1.600 Euro und zwei Flaschen Whisky - an Adidas.

110 Destinationen

Heute besteht die Flotte aus 80 Maschinen, mit denen Finnair über 110 Destinationen in 40 Ländern anfliegt. Die Airline beschäftigt knapp 5300 Mitarbeitende.

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